HMTMH: Muskeln unter Kontrolle?

Vom 08. bis zum 11. Mai 2013 diskutiert die Fachwelt im Hannover Congress Centrum über Therapien und Forschungsansätze für eine Bewegungsstörung, von der deutschlandweit geschätzte 80.000 Menschen betroffen sind.

Der „2. internationale Dystonie-Kongress“ wird veranstaltet von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und den Kliniken für Neurologie und Neurochirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover. Zur ersten Auflage im Jahr 2010 begrüßten die Organisatoren mehr als 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 45 Ländern.

Unter einer Dystonie versteht man eine plötzlich auftretende und meist schmerzfreie organische, neurologische Bewegungsstörung. Charakteristisch sind unwillkürliche Muskelverkrampfungen, die zu nicht kontrollierbaren Körperhaltungen und Bewegungsabläufen führen.

„Die Behandlung mit Botulinumtoxin und die tiefe Hirnstimulation haben die Dystonie-Therapie revolutioniert“, betont Prof. Dr. Eckart Altenmüller, Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin (IMMM) der HMTMH. „Unsere Konferenz soll eine Plattform für alle sein, die die Zukunft der Betroffenen durch Therapie und Forschung weiter verbessern wollen.“

Beim Krankheitsbild der Dystonie werden u. a. Lidkrampf, Stimmbandkrampf und Schreibkrampf unterschieden. Die Musikerdystonie steht im Mittelpunkt der klinischen Forschung am IMMM: Sie betrifft ungefähr ein Prozent aller professionellen Musikerinnen und Musiker und bedeutet in vielen Fällen das Ende der Karriere. Die laufenden wissenschaftlichen Studien am Institut zielen darauf ab, Therapiemöglichkeiten auszubauen, zu verbessern und die neurobiologischen Ursachen der Erkrankung weiter zu erforschen. Aktuell über 400 Musikerinnen und Musiker sind in der angeschlossenen Ambulanz in Behandlung.

Media Contact

Melanie Bertram idw

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