Future Security 2011: Sicherheit im Weltraum und auf der Erde

Auf der 6. internationalen Sicherheitsforschungskonferenz »Future Security« vom 5. bis 7. September 2011 in Berlin diskutieren internationale Experten neueste Forschungen im Bereich der Sicherheit.

»Nach 300 Metern links abbiegen«, tönt die Ansage aus dem Navigationsgerät. Basis für diesen Service bilden Satelliten, die über GPS eine genaue Positionsbestimmung erlauben. Auch bei der täglichen Kommunikation, etwa via Handy und Internet, sind Satelliten nicht wegzudenken. Doch was, wenn diese Erdtrabanten Ziel eines terroristischen Anschlags würden? Wenn etwa ihre Sensoren gestört, ihre Elektronik unbrauchbar gemacht oder der komplette Satellit mechanisch zerstört würde?

Dass Satelliten von der Erde aus zertrümmert werden können, zeigte unter anderem der Abschuss eines ausgedienten chinesischen Wettersatelliten mit einer chinesischen Rakete im Jahre 2007. Schutz bieten sollen Radarsysteme, die beispielsweise Raketen oder auch umherfliegenden Weltraumschrott erkennen. Besteht Gefahr, kann der Satellit dem Hindernis ausweichen.

Dazu entwickeln Forscher der spanischen Firma Indra Espacio gemeinsam mit ihren Kollegen des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR in Wachtberg im Auftrag der Europäischen Weltraumbehörde ESA ein neues Weltraumüberwachungssystem: Eine elektronisch schwenkbare Antenne, welche die von Satelliten und Weltraumtrümmern reflektierten Radarstrahlen aus bis zu acht Himmelsrichtungen gleichzeitig empfangen kann.

Diese und weitere Sicherheitsthemen diskutieren Forscher, Unternehmer und Politiker auf der Konferenz. »Die Sicherheitsforschung umfasst ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Fachgebieten. Um eine tiefgehende Diskussion zu ermöglichen, müssen Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammengeführt werden«, betont Dr. Joachim Ender, Leiter des FHR und Chairman der Future Security 2011. Dieser Ansatz zeigt Erfolg: Im sechsten Jahr hat die Zahl der Teilnehmer deutlich zugenommen.

Schirmherr der Veranstaltung ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF, organisiert wird sie vom Fraunhofer-Verbund Verteidigung und Sicherheit VVS. Ein wichtiges Ziel ist es, die Akteure Länder übergreifend zusammenzubringen. Das gelingt auch in diesem Jahr. »Wir freuen uns, Wissenschaftler aus 16 Nationen auf der Tagung begrüßen zu dürfen – das zeigt den globalen Bedarf an Sicherheitsforschung«, sagt Ender. 82 internationale Experten aus Industrie und Forschung geben in Vorträgen Einblicke in ihre Forschungen. In einer Postersession stellen 35 Forscher ihre Ergebnisse zur Diskussion.

Wie man die Lebensmittelkette schützen kann, diskutieren die Experten in der Session »Food Chain and Transport Security«. Weitere Themenschwerpunkte sind Sensortechnologien, Krisenmanagement, Maritime Sicherheit, Anwendungen von Terahertz-Strahlung, Grenzsicherheit, Identifikation von Personen, Luftsicherheit sowie die Detektion gefährlicher Materialien.

Media Contact

Jens Fiege Fraunhofer-Gesellschaft

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