Europas größte Teilchenphysik-Konferenz

Die Konferenz für Hochenergiephysik findet jedes Mal in einer anderen europäischen Stadt statt. Nur Hamburg ist zum zweiten Mal in Folge Gastgeber, da die vergangene Konferenz rein digital stattfinden musste.
(c) Mina Esfandiari / Universität Hamburg

Die Universität Hamburg ist gemeinsam mit dem Forschungszentrum DESY Gastgeberin der diesjährigen Konferenz für Hochenergiephysik der Europäischen Physikalischen Gesellschaft. Das öffentliche Rahmenprogramm startet am 20. August 2023, die einwöchige Konferenz einen Tag später. Vorträge, Ausstellungen und ein Konzert im Hamburger „Michel“ sind für alle Interessierten kostenlos.

Auf der Konferenz für Hochenergiephysik der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS HEP 2023) treffen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt, um die neuesten Erkenntnisse aus den verschiedensten Bereichen der Hochenergiephysik zu präsentieren und zu diskutieren: Experimente an Teilchenbeschleunigern, die Suche nach dunkler Materie und bisher unbekannten Elementarteilchen.

„Zu den wichtigsten Diskussionsthemen in diesem Jahr gehören die Suche nach einer neuen, umfassenden Physik, die alle bisherigen physikalischen Theorien zusammenbringt, sowie ein Austausch über künftige, noch leistungsfähigere Teilchendetektoren und -beschleuniger und die dafür notwendigen Technologien. Wir freuen uns darauf, bis zu 1000 Kolleginnen und Kollegen in unserer schönen Heimatstadt begrüßen zu können“, sagt Teilchenphysiker Prof. Dr. Johannes Haller, der die Konferenz von Seiten der Universität Hamburg betreut.

Haller ist zudem Leitender Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Quantum Universe“ an der Universität Hamburg. In diesem Forschungsverbund fragen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach der Entstehung, Entwicklung und Zusammensetzung des Universums. Eine zentrale Säule der Forschung am Cluster ist die Teilchenphysik, deswegen sponsort „Quantum Universe“ die Konferenz. Mit Unterstützung des Exzellenzclusters wurde in diesem Jahr ein besonderer Schwerpunkt auf ein öffentlich zugängliches Rahmenprogramm gelegt, nachdem die vorangegangene Tagung 2021 rein digital stattfinden musste.

* Öffentlicher Vortrag zu den Bausteinen und Kräften der Materie
Andreas Höcker vom CERN in Genf gibt am 22. August um 20 Uhr im Hauptgebäude der Universität Hamburg (Hörsaal A) einen allgemeinverständlichen Einblick in die Teilchenphysik und die Entstehung der Materie zu Zeiten des Urknalls. Höcke ist Leiter des ATLAS-Experiments am CERN.

* Öffentlicher Vortrag und Konzert im Michel
Wolfgang Hillert, Professor am Institut für Experimentalphysik der Universität Hamburg, erklärt am 24. August um 20 Uhr in der St. Michaeliskirche die Physik der Orgel. Im anschließenden Konzert erklingt Orgelmusik u. a. von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy.

* Ausstellung „Teilchenphysik in der Kunst“
Vom 21. bis 27. August präsentieren Künstlerinnen und Künstler, die sich mit der Teilchenphysik und deren Fragestellungen auseinandersetzen, ihre Arbeiten in der Grindelallee 129. Die Ausstellung ist von 15 bis 21 Uhr geöffnet, am Sonntag bis 19 Uhr.
Die Eröffnung findet am 20. August um 17 Uhr statt. Ab 19 Uhr diskutiert die Kunsthistorikerin Belinda Grace Gardner mit Prof. Dr. Christian Schwanenberger, Professor an der Universität Hamburg und wissenschaftlicher Leiter am DESY, und den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern Marcel Große, Simone Kessler, Julia Münstermann und Jana Schumacher über das Verhältnis zwischen Kunst und Wissenschaft.

* Mobile Ausstellung „Urknall Unterwegs“
Am 21. August ist die mobile Mitmachausstellung „Urknall Unterwegs“ von 11 bis 18 Uhr auf dem Hamburger Gänsemarkt aufgebaut, am 22. August von 12 bis 20 Uhr im Ernst-Cassirer-Park hinter dem historischen Hauptgebäude der Universität Hamburg.

* Ausstellung ukrainischer Fotografinnen und Fotografen über bedrohte Wissenschaft
Die Fotoschau ist vom 21. bis zum 25. August während der Konferenzzeiten im Audimax der Universität Hamburg, Von-Melle-Park 4, zu sehen.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos, Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Prof. Dr. Beate Heinemann, Direktorin für den Bereich Teilchenphysik am DESY, betont: „Es ist eine Ehre, dass die Sektion Teilchenphysik der Europäischen Physikalischen Gesellschaft in diesem Jahr nach Hamburg kommt, um die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse auf diesem spannenden Forschungsgebiet zu diskutieren. Das DESY und die Universität Hamburg haben in den vergangenen 60 Jahren eine weltweit führende Rolle bei der Weiterentwicklung der Teilchen- und Beschleunigerphysik gespielt und tun dies auch heute noch.“

Die Europäische Physikalische Gesellschaft (EPS) ist ein Zusammenschluss von 42 europäischen physikalischen Gesellschaften. Sie wurde 1968 gegründet und zählt 100.000 Mitglieder. Die alle zwei Jahre von ihr organisierte Konferenz für Hochenergiephysik ist ein wichtiges Austauschformat der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Treffen findet jedes Mal in einer anderen europäischen Stadt statt. Hamburg ist zum zweiten Mal in Folge Gastgeber, da das vergangene Treffen wegen der COVID-19-Pandemie digital stattfinden musste.

Weitere Informationen:

https://www.eps-hep2023.eu/

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Christina Krätzig Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hamburg

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