ELSO/GBM 2003: Die Spitze der europäischen Biotechnologie-Forschung trifft sich in Sachsen

Vom 20. bis 24. September 2003 findet das gemeinsame Jahrestreffen 2003 der European Life Scientist Organization (ELSO) und der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) in Dresden, und damit erstmals in Sachsen statt. Über 2.000 Wissenschaftler aus aller Welt werden zusammenkommen, unter ihnen der Medizin-Nobelpreisträger 2002 Sydney Brenner; Ian Wilmut, bekannt durch das sogenannte „Klonschaf“ Dolly, aus Edinburgh; sowie Chemie-Nobelpreisträger Hartmut Michel, Frankfurt und Medizin-Nobelpreisträger Günter Blobel, New York.

„Im Namen der sächsischen Staatsregierung heiße ich alle Teilnehmer herzlich willkommen. Die Staatsregierung hat sich im Rahmen der Biotech-Offensive biosaxony vorgenommen, die sächsische Biotechnologie international bekannter zu machen. Zur gemeinsamen Jahrestagung 2003 der ELSO und der GBM besuchen Forscher den Freistaat, die national und international einen exzellenten Ruf genießen. Zum ersten Mal können jetzt wir sagen: Die besten Köpfe der europäischen Biotech-Forschung treffen sich in Sachsen,“ so der sächsische Wirtschaftsminister, Dr. Martin Gillo.

Prof. Kai Simons, Präsident der ELSO und Direktor am Dresdner Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik: „Die Life Sciences stehen jetzt an der Schwelle zum postgenomischen Zeitalter, die Grenzen der Disziplinen werden verschwinden. Wir müssen die Forscher und Wissenschaftler aus vielen Gebieten zusammenbringen, wenn wir ihr geballtes Wissen vernetzen und nutzbar machen wollen. Genau dafür veranstaltet die ELSO ihre jährliche Tagung. Ohne die Ergebnisse der Grundlagenforschung in den Life Sciences wird Europa als Hochtechnologie-Region zum Beispiel in der Biotechnologie an Boden verlieren. Auf dem EU-Gipfel in Barcelona im März 2002 wurde beschlossen, dass perspektivisch 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der Unionsländer in die Forschung fließen. Davon sind wir – außer in Skandinavien – weit entfernt. Damit diese Pläne wirklich umgesetzt werden, wird sich die ELSO auf europäischer Ebene dafür im Namen der Forscher und Wissenschaftler stark machen. Ich, als Direktor des MPI-CBG, erlebe hier in Sachsen seit Sommer 2000, dass sich diese Investitionen lohnen. Mit konzentrierter Förderung in Grundlagen- und angewandte Forschung wird die sächsische Biotechnologie entscheidend gestärkt.“

„Wir als Wissenschaftler stehen in der Verantwortung, auch mit der Gesellschaft über die gewaltigen Veränderungen im postgenomischen Zeitalter zu diskutieren. Die GBM veranstaltet parallel zur Jahrestagung ein umfangreiches Programm für die Öffentlichkeit, um den Dialog mit der Wissenschaft zu intensivieren. Dazu gehört der öffentliche Abendvortrag mit Medizin-Nobelpreisträger Günter Blobel am Sonntag“, ergänzte Prof. Franz-Ulrich Hartl, Präsident der GBM und Direktor am Münchner Max-Planck-Institut für Biochemie. „Und: Wir müssen den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern, damit er in Deutschland und Europa eine Perspektive hat. Deshalb verleiht die GBM hier in Dresden renommierte Preise an junge Wissenschaftler.“

Wichtigstes Ziel des Kongresses ist es, die wissenschaftliche Zusammenarbeit in Life Sciences (Lebenswissenschaften) zu fördern. Ebenfalls vorangetrieben werden soll die öffentliche Akzeptanz für neue Entwicklungen der Forschung. Deshalb versteht sich die Tagung auch als Forum für die Diskussion der gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Wissenschaften. Weitere Informationen unter.

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