Konferenz "Zukunft gewinnen – der Beitrag der sozial-ökologischen Forschung"
Catenhusen: „Wissenschaft schafft Chancen für eine nachhaltige Entwicklung“
Für die Zukunftssicherung der Gesellschaft müssen nach Ansicht des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Wolf-Michael Catenhusen, die verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen besser zusammenarbeiten als bisher. „Obwohl wir über die Natur, effiziente Technologien und die sozialen Verhältnisse jeweils viel wissen, werden die Zusammenhänge zwischen den Bereichen oft nicht berücksichtigt“, sagte Catenhusen bei der Eröffnung der Konferenz „Zukunft gewinnen – der Beitrag der sozial-ökologischen Forschung“ am heutigen Montag in Berlin.
Catenhusen betonte: „Nachhaltigkeit braucht die Integration von Wissen zwischen den Natur- und Sozialwissenschaften.“ Nur so könnten die Menschen für ein umweltschonendes Verhalten gewonnen werden. Angelika Zahrnt, Mitglied im Strategiebeirat „Sozial-ökologische Forschung“ und im Rat für nachhaltige Entwicklung, verspricht sich von der Forschung auch ein neues Wissenschaftsverständnis: „Nachhaltigkeit wird die Forschungslandschaft verändern.“
Auf der zweitägigen BMBF-Tagung werden die ersten Projekte des Förderschwerpunkts „Sozial-ökologische Forschung“ vorgestellt. Für die verschiedenen Forschungsvorhaben stellt das Forschungsministerium seit dem Frühjahr 2001 zehn Jahre lang jährlich rund acht Millionen Euro zur Verfügung. Sie beschäftigen sich verbrauchernah mit den Bereichen Infrastruktur, Ernährung, Politikstrategie und regionaler Wirtschaftskreislauf.
Konkret untersucht etwa ein Projektverbund unter Leitung des Öko-Instituts Freiburg die Folgen unserer Ernährungsgewohnheiten und wie sehr Medien das Essverhalten beeinflussen. Eine Nachwuchsgruppe am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung analysiert im Raum Berlin-Brandenburg das Zusammenspiel zwischen Landwirten, Handel sowie Konsumenten und Konsumentinnen. Weitere Forschungsfelder sind die Erhaltung der Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenzucht in der globalisierten Nahrungsmittelproduktion sowie künftige Möglichkeiten, durch dezentrale Technik eine ressourcenschonende, verbrauchernahe Versorgung der privaten Haushalte mit Wasser, Energie und Information bereitzustellen.
Bei der sozial-ökologischen Forschung liegt die Frauenquote in den Nachwuchsgruppen mit über 50 Prozent deutlich höher als in der klassischen Umweltforschung. Knapp die Hälfte der geförderten Gruppen wird zudem von einer Wissenschaftlerin geleitet.
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