Verbraucherpreise Juni 2005: + 1,8% zum Juni 2004

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juni 2005 gegenüber Juni 2004 um 1,8% gestiegen. Im Vergleich zum Mai 2005 erhöhte sich der Index um 0,1%. Die Schätzung für Juni 2005 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit leicht nach unten korrigiert. Im April und Mai hatten die Jahresveränderungsraten bei + 1,6% und + 1,7% gelegen.

Die Preise für Mineralölprodukte wirkten sich im Juni 2005 (wie seit April 2004) preistreibend auf die Jahresteuerungsrate aus: Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate nur bei 1,3% gelegen. Vor allem leichtes Heizöl verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich um 40,8%. Eine ähnlich hohe Teuerung für Heizöl wurde zuletzt im Oktober 2004 erreicht (+ 40,5% gegenüber Oktober 2003). Kraftstoffe kosteten im Juni 2005 7,0% mehr als im Juni 2004, darunter Dieselkraftstoff + 16,0% (Jahreshöchststand). Auch die Preise für Haushaltsenergie lagen deutlich höher als ein Jahr zuvor (Strom: + 4,4%; Gas: + 8,6% und Zentralheizung, Fernwärme: + 13,8%). Im kurzfristigen Vergleich stiegen insbesondere die Preise für leichtes Heizöl (+ 12,9% zum Vormonat) und Kraftstoffe (+ 2,1%) spürbar an. Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte wäre der Verbraucherpreisindex von Mai auf Juni 2005 unverändert geblieben.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 0,3%. Teurer wurde insbesondere Obst (+ 4,0%, darunter Bananen: + 20,0% und Weintrauben: + 5,6%). Günstiger wurden Molkereiprodukte und Eier (- 1,4%) sowie Speisekartoffeln (- 20,1%) und Bienenhonig (- 8,7%). Im Vergleich zum Mai 2005 sanken die Nahrungsmittelpreise geringfügig (- 0,1%). Erfreulich weniger als im Vormonat mussten die Verbraucher saisonbedingt für Gemüse zahlen (- 1,9%, darunter Salatgurken: – 29,3%, Tomaten: – 23,9% und Kopfsalat: – 10,6%). Die seit Februar 2005 steigenden Preise für Bohnenkaffee erhöhten sich erneut: Im Juni 2005 verteuerte sich Bohnenkaffee im Vergleich zum Vorjahr um 15,4% und zum Vormonat um 6,8%.

Wie in den Vormonaten wirken im Verbraucherpreisindex die Erhöhungen der Tabaksteuer (zuletzt im Dezember 2004) und der Kraftfahrzeugsteuer (im Januar 2005). Die dazugehörigen Teuerungsraten gegenüber Juni 2004 lagen für Tabakwaren bei 10,7% und für die Kraftfahrzeugsteuer bei 20,1%. Dagegen beeinflussen die staatlichen Maßnahmen der Gesundheitsreform die Jahresteuerungsrate für die Gesundheitspflege nur noch geringfügig (+ 1,8%).

Deutlich geringere Preise als im Vorjahresmonat wiesen neben Informationsverarbeitungsgeräten (- 11,2%) unter anderem Telefon- und Telefaxgeräte (- 14,5%), Farbfernseher (- 10,6%) sowie Foto- und Filmausrüstungen (- 9,3%) auf. Dagegen mussten die Verbraucher unter anderem für Rundfunk- und Fernsehgebühren (+ 3,8% beziehungsweise + 5,4%) sowie für Eintrittskarten zum Fußballspiel (+ 3,0%) und zum Vergnügungspark (+ 5,3%) tiefer in den Geldbeutel greifen.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Juni 2005 gegenüber Juni 2004 um 1,8% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2%. Die Schätzung vom 24. Juni 2005 wurde damit bestätigt.

Media Contact

presseportal

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer