45,5% weniger Schülerinnen und Schüler in Ostdeutschland als 1992/93

Mit einer Abnahme von 2,7% (– 37 100) setzte sich in den neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) der seit Jahren anhaltende Trend der rückläufigen Schülerzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung fort.

Im Vergleich zu 1992/93 – dem Jahr für das erstmals Daten aus der Schulstatistik für Deutschland vorliegen – ist die Schülerzahl in den neuen Bundesländern um 45,5% zurückgegangen.

Der deutlichste Rückgang gegenüber dem Vorjahr war 2008/09 in Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen (– 6,4%). Er fiel aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs aus dem Schuljahr 2007/08 auch im Vergleich zu den übrigen neuen Bundesländern überdurchschnittlich hoch aus. Im früheren Bundesgebiet betrug die Abnahme im laufenden Schuljahr 1,6% (– 121 300) gegenüber dem Vorjahr. Der größte Rückgang (– 2,8%) wurde im Saarland, der kleinste (– 0,1%) in Hamburg beobachtet.

Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung lassen sich nicht für alle Schularten nachvollziehen, da sie von strukturellen Veränderungen überlagert werden: Die Abnahme der Schülerzahlen an den Hauptschulen um 7,1% (– 63 400) resultiert unter anderem aus Schulreformen in einzelnen Bundesländern, in denen Haupt- und Realschulen in Schularten mit mehreren Bildungsgängen umgewandelt wurden. Dies ist der Hintergrund für die stärksten Rückgänge der Hauptschülerzahlen, die in Bremen (– 54,2%), Hamburg (– 20,7%) und Schleswig-Holstein (– 19,8%) zu verzeichnen waren. Korrespondierend dazu nahm in Hamburg die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Schularten mit mehreren Bildungsgängen im Vergleich zum Vorjahr um 121% zu. An Schularten mit mehreren Bildungsgängen kann sowohl der Hauptschulabschluss als auch der Realschulabschluss erworben werden.

Die demografische Entwicklung hat bisher noch nicht zu einem Rückgang der Zahl der Gymnasialschüler geführt. Im Schuljahr 2008/09 besuchten 2 470 000 Schülerinnen und Schüler ein Gymnasium. Das waren 0,1% mehr als im Vorjahr und 20,6% mehr als im Schuljahr 1992/93.

Der Anteil der Jungen oder jungen Männer an allen Schülerinnen und Schülern in allgemeinbildenden Schulen betrug 50,8%. In den einzelnen Schularten gab es deutliche Unterschiede: Die Spanne reichte von 46,8% in Gymnasien bis zu 63,3% in Förderschulen.

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Hanna Lutsch
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