Informatiker schaffen Infrastruktur für Geistes- und Sozialwissenschaftler

Am 27. und 28. Juni treffen sich nun Fachwissenschaftler, Informatiker und Techniker zum Workshop in Leipzig, etwa 120 Teilnehmer aus dem In- und Ausland werden erwartet.

Geisteswissenschaftler arbeiten mit Datenbanken, ein Großteil ihrer statistischen Arbeit läuft über Programme zur Datenverarbeitung.

„Leider sind sie aber an vielen Punkten noch nicht optimal vernetzt, häufig fehlen eine gemeinsame Sprache und Online-Portale, über die einfach und global auf Daten und Verfahren zugegriffen werden kann und Forschungsergebnisse effizient archiviert werden“, erklärt Prof. Gerhard Heyer, Informatiker der Universität Leipzig und Mitwirkender im Projekt CLARIN-D .

Genau hier setzt das Projekt CLARIN-D an, in dem im Verbund aus neun deutschlandweiten Instituten eine neue Infrastruktur für die Forschung der Geistes- und Sozialwissenschaften geschaffen werden soll. Informatiker, darunter auch ein Team von der Universität Leipzig, wollen die tägliche Arbeit in den verschiedenen geisteswissenschaftlichen Fachdisziplinen bereichern, indem sie die spezifischen Bedürfnisse der Wissenschaftler erfassen, sie vernetzen und ihnen als Nutzer geeignete Daten und Werkzeuge bereitstellen, mit denen diese dann fächerübergreifend arbeiten können.

Dem Leipziger CLARIN-D Team, angesiedelt in der Abteilung für Automatische Sprachverarbeitung (ASV) am Institut für Informatik, kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Neben der Beteiligung am Aufbau der Infrastruktur und der Etablierung eines Ressourcenzentrums sind sie im Projekt mit der Aufgabe betraut, die verschiedenen Fachdisziplinen effizient in das Projekt einzubinden. Prof. Gerhard Heyer:

„Es gilt die Fachwissenschaftler für das Projekt zu gewinnen, sie von den Vorteilen der Nutzung einer Infrastruktur zu überzeugen und gemeinsam mit ihnen an der konkreten Ausgestaltung und Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Fachdisziplinen zu arbeiten.“

Das Projekt CLARIN-D stellt den deutschen Beitrag zum europäischen Verbundprojekt CLARIN (Common Language Resources and Technology Infrastructure) dar. Ziel des CLARIN Projektes ist der Aufbau einer gesamteuropäischen Infrastruktur für Sprachressourcen. Linguistische Daten, Tools und Services sollen in einer skalierbaren, interoperablen Infrastruktur für die verschiedenen Fachdisziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften integriert und bereitgestellt werden. Die Abteilung Automatische Sprachverarbeitung (ASV) des Instituts für Informatik der Universität Leipzig ist einer der Partner im CLARIN-D Projekt.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Gerhard Heyer
Telefon: +49 341 97-32231
E-Mail: heyer@informatik.uni-leipzig.de

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Ronny Arnold Universität Leipzig

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