Gemeinsam in Europa gegen invasive Arten und Quarantäneschaderreger

Heute, am 29. Mai 2009, geht am Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig der erste Workshop zu Ende, auf dem das Fundament gelegt wurde für zukünftige länderübergreifende Forschung zu neu eingeschleppten Organismen, die Europas Kultur- und Naturlandschaft bedrohen.

Durch globalen Handel mit Pflanzen und Pflanzenprodukten, weltweiten Güterverkehr und Tourismus gelangen Insekten, Pilze, Bakterien und Viren aber auch Pflanzen zu uns, die hier massive ökonomische und ökologische Schäden anrichten, wenn ihnen nicht durch Transportvorschriften, Einfuhrkontrollen, sanitären Maßnahmen bzw. einer gezielten Bekämpfung Einhalt geboten wird.

Solche pflanzengesundheitlichen Regelungen auf EU-Ebene, die die Ein- und Verschleppung von Schadorganismen verhindern, müssen wissenschaftlich gerechtfertigt sein. Die dafür notwendige phytosanitäre Forschung soll zukünftig besser vernetzt werden. Das wurde auf dem ersten internationalen EUPHRESCO-Workshop in Braunschweig vereinbart.

Ein solch konzertiertes Vorgehen ist auch deshalb notwendig, weil die einzelnen nationalen Budgets für die phytosanitäre Forschung schrumpfen. Die Forschungsgelder stammen von den Landwirtschaftsministerien, in Deutschland vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).

So nahmen vor allem Vertreter der Landwirtschaftsministerien und wichtiger nationaler Forschungsinstitutionen aus mehr aus 18 europäischen Ländern sowie aus den USA und Russland an dem Workshop teil. Zusätzlich war die Europäische Kommission (Generaldirektorat Forschung), die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA und die Europäische und Mediterrane Pflanzenschutzorganisation EPPO beteiligt.

„Die Workshop-Ergebnisse werden in einer gemeinsamen Forschungsagenda niedergelegt“, berichtet Katrin Kaminski vom Julius Kühn-Institut. „Wir hoffen, dass dies in die Planung und Durchführung von länderübergreifenden Forschungsprojekten mündet. Dazu ist ein gemeinsames Vorgehen der geldgebenden Ministerien notwendig. Das Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit am Julius Kühn-Institut erstellt im Rahmen von EUPHRESCO federführend die europäische Forschungsagenda im phytosanitären Bereich.

Hintergrundinfo zu EUPHRESCO:

EUPHRESCO ist ein durch EU-Gelder finanziertes Projekt, dass der Vernetzung der phytosanitären Forschung in den einzelnen Mitgliedstaaten dient. Das Akronym steht für European phytosanitary Research Coordination. Bei der Veranstaltung vom 26.-29. Mai 2009 am Julius Kühn-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, handelt es sich um den ersten europaweiten Workshop zur Festlegung länderübergreifender Forschungsstrategien im Bereich geregelte Pflanzengesundheit. Der Workshop stand unter dem Motto „Building and influencing Trans-national Phytosanitary Research strategies for Europe“. Das Julius Kühn-Institut als Repräsentant für Deutschland ist federführend für die Erstellung der phytosanitären Forschungsagenda verantwortlich.

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Stefanie Hahn idw

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