Die Brille im Auge: Künstliche Sehprothese


Die Mercator-Universität Duisburg entwickelt gemeinsam mit weiteren Forschergruppen eine künstliche Sehhilfe, die direkt in das erkrankte Auge eingesetzt wird. Das Exponat wird vom 22.-25.11. auf der Medica in Düsseldorf präsentiert (Gemeinschaftsstand Forschungsland NRW).

Etliche Menschen leiden an einer speziellen Veränderung des vorderen Augenabschnitts, der Hornhauttrübung, die bis zur völligen Erblindung führen kann.

Ihnen kann voraussichtlich bald geholfen werden, denn die Mercator-Universität Duisburg entwickelt gemeinsam mit weiteren Forschergruppen eine künstliche Sehhilfe, die direkt in das erkrankte Auge eingesetzt wird. Das Exponat wird vom 22.-25.11. auf der Medica in Düsseldorf präsentiert (Gemeinschaftsstand Forschungsland NRW).


Durch bakterielle Infektion, Explosion oder chemische Verätzung kann es zu einem irreparablen Schaden am Auge kommen, der die Hornhaut so stark eintrübt, dass der Patient – je nach Grad der Erkrankung – seine Umgebung optisch kaum mehr selbst wahrnehmen kann. Die „Intraokulare Sehhilfe“ soll ihm künftig wieder eine eigene Orientierung ermöglichen.

Damit die Barriere der getrübten Hornhaut überwunden werden kann, trägt der Patient künftig eine Brille mit eingebauter Chip-Kamera. Diese sendet die Bilddaten drahtlos an eine Kunstlinse im Auge. In der Linse befindet sich ein Mini-Display, das die Informationen wieder in sichtbare Bilder umwandelt und auf die intakte Netzhaut projiziert. Ziel ist es, einen ersten Display-Prototypen zu realisieren, der 32×32=1024 Bildpunkte auf wenigen Quadratmillimetern Fläche enthält.

Die hochdynamische Mini-Kamera mit Signalprozessor, der die aufgenommenen Bilddaten komprimiert und drahtlos zur Kunstlinse überträgt, wurde im Uni-Fachgebiet Mikroelektronische Systeme entwickelt. Das Minidisplay, das auf der Kunstlinse implantiert wird, wurde von einer Uni-Forschergruppe im Fachgebiet Optoelektronik erarbeitet.

Media Contact

M.A. Beate Kostka idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer