Optische Übertragungssysteme für implantierbare Sehhilfen

Im Rahmen des Projektes „Intraokulare Sehhilfe“ entwickelt die Universität Duisburg in Kooperation mit vier weiteren Forschergruppen ein implantierbares Miniaturdisplay, das Patienten mit getrübter Hornhaut des Auges ein gewisses Sehvermögen zurückgeben soll.

Zur Bildaufnahme wird eine vom Fraunhofer Institut IMS in Duisburg entwickelte CMOS-Kamera mit hohem Dynamikbereich eingesetzt. Mittels eines Signalprozessors werden die so aufgenommenen Bilddaten komprimiert und optisch zu dem in einer Kunstlinse im Auge implantierten Miniaturdisplay übertragen. Hier werden die empfangenen Bilddaten über eine geeignete Treiberschaltung einem Array aus Leuchtdioden zugeführt. Dieses LED-Array bildet nun mit Hilfe einer geeigneten Mikrooptik ein Bild der Umgebung auf die Netzhaut des Patienten ab.

Innerhalb des Verbundvorhabens „Retina-Implantat“ wird von der Universität Duisburg in Zusammenarbeit mit mehr als 10 Partnern aus den Bereichen Biophysik, Neuroinformatik, Mikro- und Optoelektronik, Mikrosystemtechnik und Ophthalmologie eine implantierbare Sehprothese entwickelt, die Personen mit einer speziellen Form der Netzhautdegeneration (Retinitis-Pigmentosa) als Orientierungshilfe dienen soll. Ziel ist es, eine Mikrokontaktstruktur auf der Netzhaut zu fixieren, die in geeignete Weise die noch intakten Nervenzellen elektrisch stimuliert, um so einen gewissen Seheindruck zu generieren. Das Implantat wird dabei von außen drahtlos mit Signalen und Energie versorgt, wobei eine der Systemvarianten optoelektronische Techniken verwendet.

Gerhard-Mercator-Universität Duisburg
Zentrum für Halbleitertechnik und Optoelektronik
Prof. Dr. Dieter Jäger
Dr.-Ing. Rüdiger Buß
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