Aus drei mach eins – Sensorfusion für eine erfolgreichere CFK-Prüfung

Die etablierten Verfahren zur zerstörungsfreien Prüfung kohlenstofffaserverstärkter Kunststoffe (CFK) liefern alleinstehend jeweils nur eingeschränkte Informationen über das Material.
Ob makroskopische Eigenschaften, Texturparameter oder der Zustand des Matrixmaterials, kein bisher verfügbares Prüfverfahren kann allein alle Fragen beantworten. Zur umfassenden Prüfung von komplexen CFK-Strukturen ist der Einsatz mehrerer unterschiedlicher Prüfmethoden erforderlich.
Die bisher häufig eingesetzten Technologien wie Ultraschall oder die wirbelstrombasierte Prüfung unterscheiden sich in ihrer Abbildungsfunktion, d. h. sie erreichen eine bestimmte Ortsauflösung in Abhängigkeit von Messtiefe und Parametrierung. So wird über Ultraschall eine gute Bestimmung der Messtiefe erreicht, während wirbelstrombasierte Systeme eine hohe Ortsauflösung erlauben.
Ein neuartiger Ansatz kombiniert beide Verfahren. »So kann die gute Ortsauflösung des Wirbelstroms mit der Tiefenauflösung des Ultraschalls verknüpft werden. Durch die Kumulation der Ergebnisse der einzelnen Verfahren können mehr Schäden identifiziert und lokalisiert werden. Werden die Prüfergebnisse der einzelnen Prüfverfahren zudem noch korreliert, können auch Schäden gefunden werden, die mit einem Verfahren allein nicht detektiert werden können. Die Grundlage der korrelierenden Auswertung bilden komplexe Algorithmen, mit denen ein logischer Zusammenhang zwischen den Einzelergebnissen hergestellt wird« erklärt Jun.-Prof. Henning Heuer, Wissenschaftler am Fraunhofer IKTS, die Vorteile der Sensorfusion.
Im Rahmen der gegenwärtigen Forschungstätigkeiten, die neben Ultraschall und Wirbelstrom auch die Infrarot-Spektroskopie einbeziehen, werden Analogien zwischen den Prüfergebnissen typischer Schadmuster untersucht. Ziel der Forschungskooperation des WiWeb und des Fraunhofer IKTS ist es, »ein Instrument zu schaffen, das Schäden nicht nur lokalisiert, sondern darüber hinaus auch in der Lage ist, Auskunft über die Art von Schäden zu liefern«.
Der aktuelle Forschungsstand wird den Besuchern der ILA an einem Demonstrator vom 1. bis 4. Juni 2016 am Stand der Bundeswehr in Halle 3 präsentiert.
http://www.ikts.fraunhofer.de/de/kommunikation/presse_medien/pressemitteilungen/…
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten
Neueste Beiträge

Seltene Zelltypen sichtbar machen
Forscher:innen entwickeln neue Methode. Der Mensch besitzt mehr als 30 Billionen Zellen. Forschungsansätze zur Aufklärung von menschlichen Krankheiten oder Entwicklungsprozessen basierend auf der Analyse von Einzelnen-Zellen waren aufgrund der unzählbaren…

Wärmepumpe: Kompressoren für hohe Temperaturen
Industrielle Prozesswärme nachhaltig bereitzustellen, bleibt eine Herausforderung. Papierfabriken, Chemieparks oder Nahrungsmittelverarbeiter benötigen eine Prozesswärme bei Temperaturen bis zu 200 Grad Celsius und sind bislang von fossilen Brennstoffen abhängig. Gleichzeitig fällt…

Schneller Lichtpuls triggert den Ladungstransfer ins Wasser
Mit einer neuen Technik konnten Forschende live beobachten, was in der ersten Pikosekunde passiert, wenn ein Proton sich nach Lichteinstrahlung von einem Farbstoff löst. In bestimmten Molekülen, den sogenannten Fotosäuren,…