Suche beginnt: Wer wird Träger des Deutschen Umweltpreises 2010?

Die Kandidatensuche für den mit 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis 2010 hat begonnen! Bis zum 15. Februar haben rund 130 Institutionen – darunter Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft, Naturschutz-, Arbeitgeber- und Branchenverbände, Gewerkschaften, Kirchen und Medien – die Chance, ihre Favoriten für die Auszeichnung zu nominieren.

Mit dem mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas würdigt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Leistungen von Persönlichkeiten, die in vorbildhafter Weise zum Schutz der Umwelt beitragen. Bundespräsident Horst Köhler wird zur festlichen Verleihung am 31. Oktober 2010 in Bremen erwartet.

Jedes Jahr erreichen die Geschäftsstelle der DBU in Osnabrück viele Empfehlungen zur Kandidatenkür. Die Vorschläge werden einer hochkarätigen 16-köpfigen Experten-Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vorgelegt. Anschließend trifft das Kuratorium der DBU die endgültige Wahl und benennt den oder die Umweltpreisträger.

„Der Preis will vor allem innovative Persönlichkeiten aus der mittelständischen Wirtschaft und Wissenschaftler mit anwendungsorientierten Arbeitsschwerpunkten auszeichnen“, sagt Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Stiftung, die seit ihrer Gründung 1991 rund 7.500 innovative, um¬weltentlastende Modellprojekte unter anderem mit kleinen und mittleren Unternehmen mit rund 1,3 Milliarden Euro gefördert hat. „Bemerkenswerte Forschungsergebnisse werden genauso berücksichtigt wie innovative Produkte, umweltfreundliche technische Prozesse oder die Lebensleistung einer Person im und für den Umweltschutz“. Die Auszeichnung solle Personen, Unternehmen und Or¬gani¬sationen dazu „anstiften“, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe ge¬eigne¬ter Strategien schon im Vorfeld zu entschärfen. Denkbar sei auch die Auszeichnung besonderen gesellschaftlichen Engagements für den Umweltschutz.

Seit 1993 ehrt der Deutsche Umweltpreis herausragende Pioniere des Umweltschutzes mit dem Preis. Unter anderem wurden der Ozonforscher und spätere Nobelpreisträger für Chemie, Professor Dr. Paul J. Crutzen (1994), und der ehemalige Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Prof. Dr. Klaus Töpfer (2002), mit ihm ausgezeichnet. Der erste ausländische Preisträger aus dem Jahr 1996, Professor Dr. Maciej Nowicki, wurde 2007 durch Ministerpräsident Donald Tusk zum Umweltminister Polens ernannt.

Der Deutsche Umweltpreis der DBU ging 2009 an das Unternehmer-Duo Petra Bültmann-Steffin (Neuenrade) und Dr. Carsten Bührer (Rheinbach), den Meeresforscher Bo Barker Jørgensen (Bremen) und die Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Dr. Angelika Zahrnt (Neckargemünd). Damit zeichnete der Deutsche Umweltpreis innovatives Unternehmertum, richtungsweisende Forschung und vorbildliches gesellschaftliches Engagement aus. Bundespräsident Horst Köhler übergab den höchstdotierten Umweltpreis Europas in der Augsburger Stadthalle. Bültmann-Steffin und Bührer wurden für eine durch ihre Firmen weltweit erstmalig in der Industrie umgesetzte Technikentwicklung geehrt, durch die massiv Energie gespart wird. Jørgensen wurde für seine Forschungsarbeiten zum Verständnis mikrobieller Vorgänge im Meer gewürdigt. Dadurch konnte die Rolle der Weltmeere im globalen Klimageschehen entschlüsselt werden. Zahrnt wurde ausgezeichnet, weil sie sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für den Schutz der Umwelt eingesetzt hat.

Media Contact

Franz-Georg Elpers idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer