Professor Peter H. Seeberger mit "Claude S. Hudson Award" ausgezeichnet

Professor Peter H. Seeberger, Chemiker am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin, hat den mit 5000 Dollar dotierten Claude S. Hudson Award der American Chemical Society erhalten.

Professor Seeberger wurde für die Entwicklung eines Synthesizers ausgezeichnet, mit dem sich Kohlenhydrate aus einzelnen Zuckermolekülen vollautomatisch herstellen lassen. Die synthetische Herstellung von Kohlenhydraten ermöglicht die Erforschung und Produktion von Impfstoffen gegen lebensgefährliche Krankheiten wie Malaria.

Mit dem Kohlenhydrate-Synthesizer hat das Team um Professor Peter H. Seeberger fast ein Dutzend potenzieller Impfstoffe gegen zum Teil lebensgefährliche Krankheitserreger entwickeln können. Der Synthesizer, der im März auf der 237. nationalen Tagung der American Chemical Society in Salt Lake City vorgestellt wurde, produziert hochkomplexe Kohlenhydrate vollautomatisch und in nur wenigen Stunden. Früher benötigten Wissenschaftler für denselben Herstellungsprozess mehrere Tage oder sogar Jahre.

Kohlenhydrate spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem, vor allem bei der Abwehr von gesundheitsgefährdenden Organismen. Viren und Bakterien tragen Kohlenhydrate auf ihrer Oberfläche, die das Immunsystem als fremde Stoffe erkennt und mit Antikörpern zu blockieren versucht. Doch die Reaktionen des Körpers auf die Bakterien und Viren dauern oftmals zu lange. Deshalb entwickelt die Forschung Impfstoffe, die das Immunsystem darin trainieren, infektiöse Organismen schneller zu erkennen und effektiv zu bekämpfen. Vor kurzem konnte das Team um Peter H. Seeberger Teile des Malaria-Erregers P. falciparum synthetisieren und ein erstes Medikament gegen die gefährliche Erkrankung entwickeln. Ab 2010 soll dieser neue Impfstoff getestet werden. Zudem ist die synthetische Herstellung von Kohlehydraten bei der Erforschung von Krankheiten wie HIV ausschlaggebend.

Professor Peter H. Seeberger promovierte an der University of Colorado und kam als Postdoktorand an das Sloan-Kettering Institute for Cancer Research in New York. Im Jahr 1998 begann der gebürtige Nürnberger seine unabhängige Karriere als Assistant Professor am Massachusetts Institute of Technology. 2002 stieg er zum Firmenich Associate Professor auf. 2003 bis 2009 hatte Seeberger eine Professur für Organische Chemie an der ETH-Zürich inne. zudem übernahm er die Affiliate Professur am Burnham Institute, La Jolla (USA).

Seit Januar 2009 ist Peter H. Seeberger Professor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und Honorarprofessor an der Freien Universität.

Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:

o Professor Peter H. Seeberger, Telefon: 030 / 838-54004,
E-Mail: Peter.seeberger@mpikg.mpg.de
o Katja Schulze, Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Wissenschaftspark Potsdam-Golm, Telefon: 0331 / 567 9203,

E-Mail: katja.schulze@mpikg.mpg.de

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Christine Boldt idw

Weitere Informationen:

http://www.mpikg.mpg.de

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