Krebspreis für Würzburger Professor

Der Arbeitsschwerpunkt von Müller-Hermelink liegt auf bösartigen Krebserkrankungen des Lymphsystems, zu dem beispielsweise die Lymphknoten und die weißen Blutkörperchen gehören. Im Zuge seiner Forschungen hat eran der Entstehung und Klassifikation der Tumoren des Lymphsystems und des Thymus gearbeitet und sich mit ihrer molekularen Diagnostik befasst.

Mit seiner Arbeit habe er einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Erkenntnisse aus der experimentellen Forschung in die klinische Anwendung eingeflossen sind, heißt es in der Laudatio. Außerdem habe er Strukturen gegründet, die dem Gedanken der klinischen Forschung verpflichtet sind. Hier sei insbesondere das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung der Universität Würzburg zu nennen. Hinzu kommen: der Sonderforschungsbereich 172 (Molekulare Mechanismen der Krebsentstehung), ein Graduiertenkolleg (Mechanismen der Tumorinstabilität), eine Forschergruppe zum Thema Altered Transcription in Lymphoid tumors.

Drei Preisträger für 2009 gekürt

Der Deutsche Krebspreis ist dreigeteilt; Hans Konrad Müller-Hermelink bekam den Teil für translationale Forschung verliehen. Der Teil für experimentelle Forschung ging an Professorin Nancy Hynes (Basel), den klinischen Teil erhielt Professor Günter Henze (Berlin).

Die Deutsche Krebsgesellschaft vergibt den Preis jährlich. Dotiert sind die Auszeichnungen mit jeweils 7.500 Euro, gestiftet von den Firmen Sanofi-Aventis, Amgen und Pfizer Oncology.

Lebenslauf von Hans Konrad Müller-Hermelink

Hans Konrad Müller-Hermelink, 1943 in Tübingen geboren, studierte Medizin in seiner Heimatstadt sowie in Montpellier und Kiel. Nach der Promotion 1970 an der Universität Kiel wurde er dort am Pathologischen Institut Oberarzt. Im Jahr 1976 habilitierte er sich, fünf Jahre später wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

Den Lehrstuhl für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie an der Universität Würzburg übernahm er 1985. Durch zahlreiche Forschungsinitiativen hat er gemeinsam mit seinen Kollegen hohe Drittmittelsummen eingeworben. Auch ihm ist die Spitzenstellung zu verdanken, die die Würzburger Biomedizin bundesweit einnimmt.

Weitere Würzburger Krebspreis-Träger

Der Deutsche Krebspreis ging in den vergangenen Jahren mehrere Male an Würzburger Forscher: 2008 an Peter Friedl (Rudolf-Virchow-Zentrum/Hautklinik), 2004 an Jürgen C. Becker (Hautklinik) und Martin Eilers (Physiologische Chemie; damals Marburg, jetzt Würzburg), 2001 an Ulf R. Rapp (Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung).

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Robert Emmerich idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wuerzburg.de/

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