Industrielle Biotechnologie: Förderung europäischer Forschungsprojekte

Im Rahmen des ERA-IB-2 fördert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), bereits zum dritten Mal deutsche Forschungseinrichtungen und Unternehmen in länderübergreifenden Projekten zu Industrieller Biotechnologie. Bis zum 30. April 2012 können entsprechende Projektskizzen eingereicht werden.

Unter industrieller Biotechnologie (IB), auch als „Weiße Biotechnologie“ bezeichnet, versteht man die Anwendung der Biotechnologie zur umweltfreundlichen Produktion und Verarbeitung von Chemikalien, Pharmaka und Materialien.

In vielen Bereichen hat die Etablierung industrieller Biotechnologie gerade erst begonnen. Sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung sind weiterhin vonnöten. Um hierbei das breite Spektrum an europäischem F&E-Fachwissen optimal zu stärken, haben Forschungsförderer aus dreizehn EU- und assoziierten Ländern von Norwegen bis Israel und von Portugal bis Russland im Rahmen des ERA-NETs „ERA-IB-2“ (www.era-ib.net) eine gemeinsame Initiative für transnationale Forschungsprojekte gestartet.

Der aktuelle Aufruf konzentriert sich auf industrie-relevante F&E-Vorhaben in den Bereichen verbesserte Enzymsysteme; Optimierung von Mikroorganismen durch Metabolic Engineering, synthetische sowie systembiologische Ansätze, innovative fermentative und biokatalytische Prozesse, neuartige Downstream-Prozesse, biologische Weiterverarbeitung von Biomasse zu höherwertigen Produkten sowie hochwertige Produkte aus pflanzlichen und tierischen Zellkulturen. Eine genaue Auflistung der Themen findet sich im offiziellen Text des Aufrufes, der unter www.era-ib.net abgerufen werden kann.

Bis zum 30. April 2012 können Forschungseinrichtungen und Unternehmen Projektskizzen bei dem zentralen Call-Sekretariat einreichen. In jedem Projekt müssen Einrichtungen aus mindestens drei der an dem Aufruf beteiligten Länder kooperieren. Alle Anträge werden von einer internationalen Expertenrunde bewertet. Ausschlaggebend für die Entscheidung sind die jeweiligen nationalen Förderkriterien.

Um ein möglichst breites thematisches Spektrum abzudecken sowie der starken deutschen Biotechnologie-Forschungslandschaft Rechnung zu tragen, engagieren sich sowohl das Sächsische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) als auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, über die Förderrichtlinie zum ERA-Net „Industrielle Biotechnologie“) und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (im Rahmen des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe) im Zuge dieser Bekanntmachung.

Details zum Antrags- und Bewilligungsverfahren gehen aus dem Aufruf hervor. Ansprechpartnerin bei der FNR ist Tina Hausmann (t.hausmann@fnr.de), im SMUL/Freistaat Sachsen Gabriele Süptitz (gabriele.sueptitz@smul.sachsen.de) und für das BMBF bei dem beauftragten Projektträger Jülich Marion Karrasch-Bott (m.karrasch@fz-juelich.de).

Die Projekte mit einer Laufzeit bis zu 36 Monaten starten voraussichtlich Anfang 2013.

Das im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union geförderte Netzwerk ERA-IB-2 zielt auf die Koordinierung nationaler Forschungsbemühungen im Bereich industrieller Biotechnologie ab. Mitglieder sind 19 Organisationen (regionale und nationale Projektträger und Ministerien) aus 15 Ländern. Das Vorläuferprojekt (ERA-IB-1) lief von 2006 – 2011 und führte bereits zwei Aufrufe durch.

Media Contact

Dr. Torsten Gabriel idw

Weitere Informationen:

http://www.era-ib.net/

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