Bundesforschungsministerin Schavan: Höchstleistungsrechner stärkt Forschungsstandort Deutschland

Moderne Forschung – von den Grundlagen in Physik und Chemie bis hin zur Entwicklung von marktreifen Produkten – ist heute ohne Computersimulationen nicht mehr vorstellbar. Um auch künftig die Entwicklung im internationalen Wettbewerb aktiv mitzugestalten, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Ausbau und die Vernetzung der deutschen Höchstleistungsrechenzentren. So gehört der Höchstleistungsrechner, der heute im Neubau des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching in Betrieb geht, zu den weltbesten Computern.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte bei der Eröffnung: „Investitionen wie diese ermöglichen wissenschaftliche Durchbrüche, die in wirtschaftliche Leistungskraft verwandelt werden können. Ich bin sicher, dass durch die exzellenten Möglichkeiten hier in Garching und im vernetzten Verbund der deutschen und europäischen Höchstleistungsrechner Raum für Innovationen eröffnet wird, die unsere Zukunft prägen werden.“

Die Gesamtkosten für den Neubau des Leibniz-Rechenzentrums und die Installation des Höchstleistungsrechners von rund 80 Millionen Euro werden gemeinsam vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland finanziert. Der neue Computer, der heute in der ersten Ausbaustufe in Betrieb geht, hat eine Spitzenleistung von 26 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (26 Teraflops). Im Endausbau soll er 2007 bis zu 69 Teraflops leisten, und damit in die Top 10 der Welt vorstoßen.

Entscheidend für die Leistungsfähigkeit ist aber neben der Rechenleistung auch die Infrastruktur und die Vernetzung mit Nutzern und anderen Rechenzentren. Das wird in exzellenter Weise durch das Leibniz-Rechenzentrum erfüllt. Es bildet gemeinsam mit den Höchstleistungsrechenzentren in Jülich und Stuttgart einen Verbund, der auf Initiative von Bundesforschungsministerin Schavan in der vergangenen Woche gegründet wurde. Damit wird der größte Rechnerverbund in Europa geschaffen. Die Hochgeschwindigkeitsvernetzung und die wissenschaftliche Zusammenarbeit der drei gleichberechtigten Standorte werden vom BMBF von 2007 bis 2009 mit insgesamt 30 Millionen Euro gefördert. Sie sollen im internationalen Wettbewerb eine Spitzenposition einnehmen und eine zentrale Rolle im Aufbau eines europäischen Hochleistungsrechnerverbundes spielen. Weitere im Hochleistungsbereich tätige Rechenzentren sollen dazukommen.

Jedes der Zentren ist auf bestimmte wissenschaftliche Fragestellungen optimiert, die insgesamt eine breite Palette von Anwendungen abdecken. Sie reichen z. B. von der Materialwissenschaft über Automobilentwicklung, Flugzeugbau, Pharmaforschung bis zur Klimaforschung und Hochenergiephysik.

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