Heiß begehrt: EMBO-Nachwuchswissenschaftler-Förderung für Heidelberger Krebsforscher

EMBO steht für Qualität und wissenschaftliche Exzellenz. Entsprechend haben 17 junge Forscher aus dem Bereich der Lebenswissenschaften Grund zur Freude, denn sie wurden in der jährlichen Auswahlrunde von der Europäischen Molekularbiologischen Organisation zu den hellsten Köpfen Europas gekürt. Unter ihnen ist auch Dr. Michael Boutros, Leiter der Boveri-Nachwuchsgruppe Signalwege und Funktionelle Genomik im Deutschen Krebsforschungszentrum. Das EMBO Young Investigator Programme bietet den Nachwuchsforschern in den kommenden drei Jahren Unterstützung in ihrer akademischen Laufbahn; zudem haben sie Gelegenheit, an Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen.

Das Nachwuchsforscherprogramm richtet sich an junge Wissenschaftler, die erst seit ein bis drei Jahren ein eigenes Labor leiten. Die ausgewählten Kandidaten profitieren von einer Reihe von Vorteilen, die ihnen den oftmals schwierigen Spagat zwischen dem Aufbau einer selbstständigen Arbeitsgruppe und der zielstrebigen Verfolgung der eigenen Karriere erleichtern sollen. Dazu gehören beispielsweise die Betreuung durch ein EMBO-Mitglied als Mentor, die Teilnahme als Referent an internationalen Fachtagungen, die Einbindung in das EMBO-Nachwuchsforscher-Netzwerk sowie Kurse in Labormanagement. Auch im Hinblick auf die Einwerbung von Drittmitteln kann die EMBO-Förderung hilfreich sein.

Michael Boutros ist einer von vier Forschern aus Deutschland, die sich im Wettbewerb durchgesetzt haben. Für ihn ist klar: „Das EMBO Young Investigator Programme ist eine wichtige Empfehlung für mich und die wissenschaftliche Arbeit meiner Gruppe.“ Sein Team entwickelt und verwendet Methoden, um die Funktionen von einzelnen Erbanlagen in verschiedenen zellulären Abläufen aufzuklären, darunter Hochdurchsatz-Verfahren und RNS-Interferenz-Methoden. Letztere ermöglichen es den Wissenschaftlern, Gen für Gen auszuschalten und daraus auf Störungen bei normalen und krankheitsspezifischen Funktionen zu schließen. Vor kurzem gelang es Michael Boutros zusammen mit Wissenschaftlern vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, Komponenten des so genannten JAK/STAT-Signalwegs zu identifizieren, der bei Leukämien und Lymphomen eine wichtige Rolle spielt. Die Forscher fanden zuvor unbekannte Gene und Proteine, die in der Zukunft für Krebstherapie und -diagnostik interessant werden könnten.

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Dr. Julia Rautenstrauch idw

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