Preise für hervorragende wissenschaftliche Leistungen an der FAL
Die Gesellschaft der Freunde der FAL (GdF) verleiht alle zwei Jahre zur Förderung der Agrarwissenschaften an der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) zwei Preise für hervorragende wissenschaftliche Leistungen an der FAL. In diesem Jahr wurde Dr. Sylvia Kratz mit dem Nachwuchs-Förderpreis ausgezeichnet. Der Forschungspreis ging je zur Hälfte an Dr. Corinna Kehrenberg und Dr. Frank Offermann. Die beiden Preise wurden am 09.12.2003 im Rahmen der feierlichen Präsidentschaftsübergabe an der FAL verliehen.
Dr. Sylvia Kratz erhielt den GdF-Nachwuchs-Förderpreis für ihre Promotionsarbeit zu „Nährstoffbilanzen konventioneller und ökologischer Broilerproduktion unter besonderer Berücksichtigung der Belastung von Böden in Grünausläufen“. In ihrem Systemvergleich konnte die 33-jährige Mitarbeiterin des FAL-Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde zeigen, dass Broilermastsysteme mit konventioneller Stallhaltung mit höherer Nährstoffeffizienz arbeiten als Systeme mit konventioneller oder ökologischer Auslaufhaltung. Frau Kratz konnte auch nachweisen, dass hohe N- und P-Einträge durch Broilerkot in Böden von Grünausläufen bereits nach kurzer Zeit hohe Nitrat- und langfristig auch hohe Phosphor-Gehalte in tieferen Bodenschichten bewirken. Daraus leitet Frau Kratz eine potenzielle Gefahr für die Grundwasserqualität und für die Eutrophierung von Oberflächengewässern ab. Mit ihrer Arbeit hat Frau Kratz einen signifikanten Beitrag zum besseren Verständnis von Stoffströmen in der landwirtschaftlichen Produktion geleistet.
Der GdF-Forschungspreis wurde je zur Hälfte an Frau Dr. Corinna Kehrenberg vom FAL-Institut für Tierzucht und an Dr. Frank Offermann vom FAL-Institut für Betriebswirtschaft, Agrarstruktur und ländliche Räume verliehen.
Dr. Corinna Kehrenberg erhielt den Preis für ihre Forschungsarbeiten zur Thematik „Genetische Grundlagen antimikrobieller Multiresistenz“. Der Schwerpunkt ihrer ausgezeichneten Doktorarbeit liegt auf der Untersuchung von bakteriellen Infektionserregern, die an wirtschaftlich bedeutsamen Atemwegsinfektionen bei landwirtschaftlichen Nutztieren beteiligt sind. Die Arbeiten der 34-jährigen stellen wesentliche und bedeutsame Beiträge zur Erweiterung der Kenntnisse über Resistenzgene dar.
Dr. Frank Offermann wurde für seine als Promotionsarbeit vorgelegte „Quantitative Analyse der sektoralen Auswirkungen einer Ausdehnung des ökologischen Landbaues in der EU“ ausgezeichnet. In dieser Arbeit untersuchte der 34-jährige, welche Folgen es für die europäische Landwirtschaft hat, wenn der ökologische Landbau durch staatliche Förderung auf ein Niveau von 10 oder 20% ausgedehnt wird. Die Ergebnisse belegen, dass mit einem Rückgang der Produktion sowie positiven Auswirkungen auf eine Reihe von Umweltindikatoren gerechnet werden kann. Als wichtiges Ergebnis lässt sich jedoch festhalten, dass die Folgen einer Ausdehnung des ökologischen Landbaus bei Berücksichtigung der stabilisierenden Wirkungen der Marktmechanismen und der agrarpolitischen Instrumente der EU zum Teil deutlich geringer ausfallen als dies ausgehend von einzelbetrieblichen Vergleichsrechnungen oft prognostiziert wird.
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