12 Erfinder für Innovationspreis European Inventor of the Year 2009 nominiert

Das Europäische Patentamt (EPA) und die Europäische Kommission haben heute die 12 Nominierten für den diesjährigen European Inventor of the Year 2009 bekannt gegeben. Die Erfindungen spiegeln viele der großen Herausforderungen unserer Zeit wieder. Dominierend sind die Themen Energie, Umwelt und Gesundheit.

Die von einer internationalen Jury nominierten Erfinder haben mit ihren patentgeschützten Innovationen Krankheiten besiegt, neue Energien erschlossen, Sicherheitsvorkehrungen verbessert oder neue Mobilitätskonzepte ermöglicht. Alle nominierten Erfindungen entsprechen dem Gedanken des European Inventor of the Year, der ein Symbol für die menschliche Innovationskraft als Grundlage für technischen, ökonomischen und sozialen Fortschritt ist.

Zu den Nominierten zählt unter anderen Adolf Goetzberger (Kategorie: Lebenswerk). Er gilt weithin als der Vater der kommerziellen Nutzung der Solarenergie. Ohne den Japaner Shoichi Sasaki (Kategorie: außereuropäische Staaten) würde es noch keine marktreifen Hybrid-Autos mit leistungsfähigen und langlebigen Batterien geben. Auch ist mit Yiqing Zhou (Kategorie: nicht-europäisch) erstmals ein chinesischer Wissenschaftler nominiert. Sein „Kräuter“-Wirkstoff gilt als das erfolgreichste Medikament zur Bekämpfung der Tropenkrankheit Malaria. John Daugman (Kategorie: KMU/Forschung) aus Großbritannien hat die Unverwechselbarkeit des menschlichen Auges in ein nicht zu täuschendes Erkennungsverfahren auf Basis eines komplizierten Algorithmus übersetzt, das auf der ganzen Welt für mehr Sicherheit sorgt. Die Britin Fiona Fairhurst (Kategorie: Industrie) hat mit dem von ihr entwickelten, an der Haut von Haien orientierten, Fastskin Schwimmanzug den Schwimmsport revolutioniert.

Die weiteren Nominierten sind Raoul Parienti (Frankreich) für sein „Top Braille“ Lesegerät für Blinde, Maria-Regina Kula (Deutschland) für die Nutzung eines Enzyms als Katalysator für umweltfreundlichere Herstellungsverfahren in der chemischen Industrie, Brian Druker (USA) und Jürg Zimmermann (Schweiz) für die Erfindung eines neuartigen Mittels gegen chronische myeloische Leukämie, die Niederländer Hendrikus Meijer und Huibert den Hartog für einen energiesparenden Ofen zur Herstellung von Roheisen, Joseph LeMer (Frankreich) für einen energieeffizienten Wärmetauscher sowie Bartolomej Janek (Slowakei) für ein Untersetzungsgetriebe, welches in der Robotertechnik neue Maßstäbe gesetzt hat, und Marion „Frank“ Rudy (USA) für ein Dämpfungssystem für Sportschuhe.

Wer am Ende in den vier Kategorien Industrie, KMU/Forschung, nicht-europäische Länder sowie Lebenswerk die Nase im Rennen um den prestigeträchtigen Preis vorne hat, wird sich bei der feierlichen Preisverleihung am 28. April 2009 in Prag zeigen.

Zu den früheren Gewinnern zählen der spätere Nobelpreisträger für Physik Peter Grünberg (2006) und der Entwickler des viele Leben rettenden AIDS-Cocktails, Erik De Clercq (2008).

Der für Unternehmen und Industrie zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission Günter Verheugen erklärte: „Diese Auszeichnung zeigt, dass Europa über das Potenzial zur Entwicklung wahrhaft bahnbrechender Erfindungen verfügt, die wir heute dringend benötigen, um Lösungen für globale Probleme zu finden und unsere Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Alle Nominierten stehen für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Europas.“

Alison Brimelow, Präsidentin des Europäischen Patentamts: „In vielen Technologien spielen Patente bei der Verbreitung von Innovationen eine tragende Rolle. Diese Rolle gilt es mit einer konsequenten Qualitätspolitik im europäischen Patentsystem zu stärken. Nur so kann gewährleistet werden, dass auch in Zukunft wichtige Erfindungen einen adäquaten und wirksamen Patentschutz erhalten können.“

Hintergrund: European Inventor of the Year

Unter den zahlreichen Innovationspreisen sticht der „European Inventor of the Year“ wegen seiner geographischen Reichweite und des einzigartigen Auswahlverfahrens hervor. Bei der Nominierung hat die unabhängige, internationale Jury Zugriff auf Kandidaturen im Rahmen eines offenen Wettbewerbs sowie die Expertise von Patentprüfern nationaler Patentämter und des EPA. Zur Wahl standen Erfindungen, die vor dem 1.1.2004 vom EPA patentiert wurden und erfolgreich waren. Der Preis hat symbolischen Charakter und beinhaltet keine materielle oder finanzielle Belohnung.

Ausgezeichnet werden Erfinder und Erfindungen, die in Europa einen maßgeblichen und nachhaltigen Beitrag zum technischen Fortschritt und damit auch zur wirtschaftlichen Stärkung Europas geleistet haben. Der „European Inventor of the Year“ wurde von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Patentamt (EPA) 2006 gemeinsam ins Leben gerufen.

Die diesjährige Preisverleihung findet in Prag im Rahmen des Europäischen Patent-forums und der PATINNOVA 2009 statt.

Näheres dazu erfahren Sie unter:
http://www.epo.org/about-us/events/epf2009.html
Weitere Fragen, Akkreditierungswünsche und Interviewanfragen richten Sie bitte an:
Rainer Osterwalder
Direktor Medienbeziehungen
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