Mit 19 Jahren schon ein Diplom in der Tasche

Die meisten Frühstudierenden schneiden in den Klausuren überdurchschnittlich gut ab. Sie haben keine Probleme damit, den Anforderungen des Studiums gerecht zu werden, obwohl häufig zur Doppelbelastung von Schulalltag und Uni-Veranstaltungen noch weite Anfahrtswege hinzukommen. Wie die Auswahluntersuchungen an der Begabungspsychologischen Beratungsstelle unter der Obhut von Dr. Eva Stumpf gezeigt haben, liegen die Gymnasien mit ihren Empfehlungen fast immer richtig: Sie schlagen in der Regel intellektuell überdurchschnittliche begabte Schüler aus der 10. bis 13. Klassenstufe vor, die gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium mitbringen.

Bewährt hat sich auch das Konzept des Fachkoordinators Dr. Richard Greiner vom Institut für Mathematik, den jungen Studierenden Betreuungspersonen an die Seite zu stellen, die sie an den Fakultäten mit Rat und Tat unterstützen. Dies ist auch ein Grund dafür, dass es nur relativ wenige Studienabbrüche zu verzeichnen gibt. Was die Wahl des Faches anbelangt, so konzentrierten sich 22 der 41 Frühstudierenden des Wintersemesters 2006/07 auf Mathematik und Physik. Ebenfalls gut angenommen wurden auch die Angebote der Informatik und Philosophie.

Die wesentlichen Ziele des Frühstudiums, so Schneider, nämlich motivierten und intellektuell sehr fähigen Schülern die Möglichkeit zu bieten, ihre Interessen an der Universität zu verwirklichen und ihnen durch die Anerkennung von Prüfungsleistungen auch zu einem kürzeren Studium zu verhelfen, sei sehr gut realisiert worden. Ein Frühstudierender „der ersten Stunde“, der nach dem Abitur ein Doppelstudium in Medizin und Informatik begann, konnte jetzt nach nur drei regulären Fachsemestern sein Diplom in Informatik ablegen. Er ist 19 Jahre alt und will nun sein Medizinstudium fortsetzen.

Im Festvortrag „Schülerstudium – Aufbruch in die Wissenschaft“ informierte Dr. Ulrich Halbritter von der Universität Köln über seine langjährigen Erfahrungen mit dem Schülerstudium. Während Würzburg als erste bayerische Universität im Herbst 2004 mit dem Frühstudium begonnen hat, gibt es das Schülerstudium in Nordrhein-Westfalen – vor allem an der Universität Köln – schon seit sieben Jahren. Inzwischen haben bundesweit mehr als 50 Universitäten das Frühstudium in ihr Programm aufgenommen. Voraussetzung für das Gelingen dieser Projekte ist nicht zuletzt die finanzielle Unterstützung durch Stiftungen. In Würzburg leisten dies die Karg-Stiftung für Hochbegabtenförderung und die Deutsche-Telekom-Stiftung.

Die Leistungen der Frühstudierenden wurden anschließend durch die Überreichung von Zertifikaten honoriert. Sie sind die Anerkennung für ein Semester harter Doppelarbeit an Schule und Universität. Ein weiterer Erfolg: Drei der fünf besten Analysis-Klausuren wurden von Frühstudierenden abgeliefert – und das bei über 220 Teilnehmern!

Die Feier im Toscanasaal endete mit einem humorvollen und kurzweiligen Vortrag von Professor Manfred Dobrowolski vom Institut für Mathematik über die Beiträge des Nobelpreisträgers John Nash zur Spieltheorie.

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Robert Emmerich idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wuerzburg.de/

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