Vernetzte Phasen in der Lehrerbildung

Lehramtsstudierende und Referendare lernen gemeinsam an der Universität Frankfurt

Mit einem neuen Seminarangebot im Bereich Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften haben Lehramtsstudierende und Referendare in Frankfurt erstmals die Möglichkeit, zusammen eine Lehrveranstaltung zu besuchen.

Das Kooperationsprojekt der Universität und des Studienseminars für Gymnasien verbindet die erste und zweite Phase der Lehrerbildung – Studium und Vorbereitungsdienst (Referendariat) – miteinander und gibt angehenden Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch.

„Die Vernetzung der unterschiedlichen Phasen in der Lehrerbildung ist zentraler Bestandteil des neuen hessischen Lehrerbildungsgesetzes“, erklärte Staatssekretär Joachim Jacobi heute anlässlich eines Besuchs des Kooperationsseminars in Frankfurt. „Mit diesem Projekt zeigen Universität und Studienseminar auf vorbildliche Weise, wie diese Verknüpfung schon jetzt in der Praxis funktioniert.“ Prof. Andreas Gold, Vizepräsident der Universität Frankfurt, kündigte an, dass die Universität mehr Kooperationsprojekte zur Vernetzung der verschiedenen Akteure der Lehrerbildung anstrebt: „Das Zentrum für Lehrerbildung und Schul- und Unterrichtsforschung unserer Universität wird besonders aktiven Schulen den Status einer Kooperationsschule der Universität anbieten und diese an Projekten der Schul- und Unterrichtsforschung beteiligen. Verstärkt wird die Zusammenarbeit auch bei der Fort- und Weiterbildung.“

An den Kooperationsseminaren beteiligen sich neben Studierenden und Referendaren auch Mentoren, die zukünftige Lehrkräfte während der schulpraktischen Studien und der Referendariate betreuen. „Wir können die Fragen so von verschiedenen Blickwinkeln angehen. Der Begriff des Studierens erhält im Kontext des Kooperationsprojekts seine ursprüngliche Bedeutung zurück: Beobachten, Reflektieren und Diskutieren“, betonte Andreas Hänssig, Leiter des Büros für Schulpraktische Studien der Frankfurter Universität, der gemeinsam mit Annelies Petras vom Frankfurter Studienseminar für Gymnasien das Projekt initiiert hat. Wesentliches Anliegen des Seminars sei es, Erfahrungen aus der Schulpraxis mit theoretischen Grundlagen zu verbinden und die Teilnehmenden zur Reflexion ihrer eigenen Lernbiografie zu ermuntern. Studierende und Referendare arbeiten bei den Seminarveranstaltungen an der Universität und Schule in Tandems zusammen. Die Studierenden erproben sich in der Schule unter Anleitung im Unterricht.

Hessen hat mit dem im Januar in Kraft getretenen Gesetz zur Lehrerbildung die Voraussetzungen geschaffen, Lehrerinnen und Lehrer früher und umfassender auf ihren Beruf vorzubereiten. „Es geht um Lehrerbildung aus einem Guss mit mehr Schulbezug im Studium und besserer schulischer Praxis“, hob Jacobi hervor. Die neuen gesetzlichen Regelungen gewährleisten die inhaltliche und organisatorische Vernetzung aller drei Phasen der Lehrerbildung – Studium, Vorbereitungsdienst und Fortbildung – mit klaren Festlegungen, welche Inhalte in den einzelnen Phasen zu bewältigen sind. Das Studium erhält eine modulare Struktur, in der Studieninhalte in einen inhaltlichen Zusammenhang gestellt und Kompetenzen vernetzt werden. Elemente der Fachwissenschaft werden kombiniert mit Didaktik und Erziehungswissenschaft. Die Module werden bewertet und auf das Staatsexamen angerechnet.

Kontakt: Andreas Hänssig; Leiter des Büros für Schulpraktische Studien; Senckenberganlage 15; 60325 Frankfurt; Tel.: 798 – 23677; Fax: 069 – 798 28022 E-Mail: haenssig@em.uni-frankfurt.de

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Dr. Ralf Breyer idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-frankfurt.de

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