Aktuelle BAföG-Statistik belegt: Studienfinanzierung muss veränderten Bedingungen angepasst werden

„Der leichte Anstieg von BAföG-Empfängern ist natürlich begrüßenswert, dagegen ist die Stagnation der durchschnittlichen studentischen Förderungsbeträge leider nicht richtungsweisend für eine erfolgreiche Studienfinanzierung“, sagte der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, anlässlich der heute veröffentlichten vorläufigen BAföG-Eckdaten 2003 des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de). Laut der Statistik erhöhte sich die Zahl der BAföG-geförderten Studierenden von 304.000 im Vorjahr auf im Monatsdurchschnitt rund 326.000. Der durchschnittliche monatliche Förderungsbetrag für Studierende fiel leicht von 371 auf 370 Euro. Insgesamt wurden für Studierende 100 Millionen Euro mehr ausgegeben.

Laut der aktuellen 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks lebt nur 1 % der Studierenden ausschließlich von der BAföG-Förderung. Um den Slogan der BAföG-Kampagne von 2001 „einfach, besser, mehr“ umzusetzen, müsse die Studienfinanzierung substanziell weiterentwickelt werden, so Rinkens. „Ministerin Bulmahn soll ihre Ankündigung aus dem Jahr 2000, jährlich zusätzlich 500 Millionen Mark an Zuschüssen zum BAföG zur Verfügung zu stellen, nun auch umsetzen“, forderte Rinkens.

Er wies darauf hin, dass die BAföG-Empfänger durch eine dauerhafte Stagnation der durchschnittlichen Förderhöhe vor finanzielle Probleme gestellt werden. Ohnehin habe schon eine Abwertung der tatsächlichen Geldmittel stattgefunden, was durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten bedingt sei: „Die DSW-Sozialerhebung zeigt, dass die Kaufkraft des durchschnittlichen Förderungsbetrags, bezogen auf alle BAföG-Empfänger, im Jahr 2003 auf demselben Niveau wie 1991 lag“, erklärte Rinkens.

Rinkens bezeichnete die geplante BAföG-Novelle der Bundesregierung als „unzureichend“. Es seien dringend materielle Verbesserungen bei den Elternfreibeträgen und den Bedarfssätzen notwendig. Auch eine Erhöhung der Sozialpauschalen sei unerlässlich: „Die Studienfinanzierung muss den deutlich gestiegenen Ausgaben für die soziale Absicherung, die Lebenshaltungskosten und die Auswirkungen der Gesundheitsreform wie Praxisgebühren und Zuzahlungen angepasst werden“, forderte Rinkens.

Das Deutsche Studentenwerk fordert daher von der Bundesregierung die Einrichtung einer Expertenkommission, die eine Strukturreform des Studienfinanzierungssystems entwickelt und umsetzt.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Marijke Lass, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0 30/29 77 27 20, E-Mail: Marijke.Lass@Studentenwerke.de

Media Contact

Marijke Lass idw

Weitere Informationen:

http://www.studentenwerke.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer