FH Jena: 200. Diplomandin der Medizintechnik mit neuartiger Methode in der Thrombozytenbiochemie


Am 15.12.2000 wird Kerstin Blank ihre Diplomarbeit mit dem Thema „Protein Engineering von Antikörper scFv-Fragmenten als Liganden für die Affinitätschromatographie“ verteidigen. Sie ist damit der(ie) 200. Diplomingenieur(in) des Fachbereiches Medizintechnik der Fachhochschule Jena.

Die Arbeit wurde an der Universität Zürich in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. A. Plückthun (Institut für Biochemie) angefertigt. Frau Blank hat dabei eine neuartige Methode entwickelt, die die Attraktivität der Immunaffinitätschromatographie erheblich steigern wird.

Frau Blank hat 1996 an unserer Hochschule ein Studium im Studiengang Medizintechnik aufgenommen und sich nach dem Grundstudium in der Studienrichtung Biotechnologie spezialisiert. Sie hat alle ihre Prüfungen mit guten und sehr guten Leistungen abgeschlossen und sich frühzeitig, bereits in ihrem 1. Fachsemester, für Forschungsarbeiten interessiert. Im Labor Biochemie von Prof. Spangenberg hat sie an dort laufenden Forschungsprojekten der Thrombozytenbiochemie mitgearbeitet. Zunächst hat sie gemeinsam mit Dr. J. Vickers, einem Drittmittelmitarbeiter, Blut-Proben von Dialyse-Patienten für die durchflußzytometrische Analyse aufgearbeitet und gemessen. Es zeigte sich bald, dass Frau Blank sehr exakt und zuverläßlich arbeitet und ihr wurde ein eigenständiger Teil in einem Thrombozytenprojekt übertragen (Bestimmung von G-Aktin in Thrombozyten mit Hilfe des DNase-I-Hemmtestes unter verschiedenen experimentellen Inkubationsbedingungen). Ihre letzte Aufgabe im Biochemie Praktikum vor dem Diplomsemester bestand in der Etablierung einer durchflußzytometrischen Methode zur Erfassung der retikulären Thrombozyten im Blut von Patienten mit einer Thrombozytopenie. Hierbei zeigte sich sehr eindrucksvoll ihr experimentelles Geschick und die Übersicht, mit der sie im Labor arbeiten kann. Die Methode wurde in Kooperation mit dem Landeskrankenhaus in Stadtroda (PD Dr. Syrbe und Dr. Redlich) zur Diagnosesicherung eingesetzt. Die Methode hat sie dann auch im Rahmen eines kurzen Arbeitsaufenthaltes bei unserem Kooperationspartner in Nottingham/U.K. (Prof. Heptinstall) im Labor etabliert. Auch dort wird sie zur Diagnostik eingesetzt. Folgerichtig hat sie sich im Diplomsemester einer sehr anspruchsvollen Aufgabenstellung in der Arbeitsgruppe von Prof. Plückthun in Zürich, einer weltweit renommierten Arbeitsgruppe, gestellt. Die vorgelegte Arbeit geht nach Ansicht von Prof. Plückthun und Prof. Spangenberg weit über die zu erwartenden Ergebnisse einer Diplomarbeit hinaus.
Wir freuen uns, mit Frau Kerstin Blank am 15.12. die 200. Diplomverteidigung im Fachbereich Medizintechnik miterleben zu können, die nicht nur eine ausgezeichnete Diplomarbeit vorlegte sondern durch ihre unterschiedlichen Aktivitäten auch erheblich zum positiven Erscheinungsbild der biotechnologischen Ausbildung an der Fachhochschule in Jena beiträgt.

Frau Blank wird aber nicht nur als eine ausgezeichnete Diplomandin in die Chronik des Fachbereiches eingehen, sie hat während ihrer Studienzeit in Jena als Mitglied des Konzils und als Mitglied des Fachbereichsrates sich aktiv in das Hochschulleben eingebracht.


Achtung!

Vertreter der Medien sind sehr herzlich zur Diplomübergabe am 15.12.2000 eingeladen.
Treffpunkt ist um 14.30 Uhr im Dekanat des Fachbereiches Medizintechnik im Haus 3 der Fachhochschule Jena, Carl-Zeiss-Promenade 2, 1. OG, Raum 03.01.19, wo Sie der Dekan des Fachbereiches, Prof. Dr. Andreas Voss, begrüßen wird.


Für Rückfragen:
Prof. Dr. Spangenberg, Fachbereich Medizintechnik,
Telefon 0 36 41 / 205-620 und 205-619

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Annette Sell idw

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