Uni bringt Erfinder mit Lizenznehmern zusammen

Soll den Schläfer schützen: das erdbebensichere Bett


Wenn die Erde bebt, muss der Schläfer künftig nicht mehr um sein Leben fürchten. Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel vom Geologischen Institut der Universität Bonn bekam im letzten Jahr ein Patent auf ein erdbebensicheres Bett erteilt, für das er nun Lizenznehmer sucht. Unter der Internet-Adresse http://www.klug.uni-bonn.de/schutzrechte/ stellt die Universität Bonn Erfindungen ihrer Wissenschaftler vor und versucht so, Kooperationspartner zu finden.

Kümpels Erfindung klingt im von Erdbeben vergleichsweise wenig bedrohten Deutschland skurril, hat aber einen ernsten Hintergrund. Eine der größten Gefahren im Falle eines Bebens geht nämlich von einstürzenden Decken- oder Wandteilen aus, die die Betroffenen unter sich begraben. Das erdbebensichere Bett verfügt daher über einen Sensor, der starke Bodenschwankungen registriert und in diesem Fall veranlasst, dass ein Käfig aus schützenden Rohren um die Schlafstätte ausfährt. Zusätzlich werden in dem entstandenen Schutzraum Airbags aufgeblasen. Dank seiner durchdachten Konstruktion ist das Bett nur wenig größer als normal.

Obwohl er damit in eine Marktlücke stößt, fand Kümpel bislang noch keine Firma, die das erdbebensichere Bett produzieren möchte. „Ich habe über Agenturen versucht, hierzulande Kooperationspartner zu finden, musste aber feststellen, dass in Deutschland kein Markt für ein solches Produkt existiert.“ Momentan versucht der Geophysik-Professor daher, auch in Japan oder den USA fündig zu werden – beides Länder, in denen die Erdbebengefahr weit größer ist als in Deutschland.

In der neuen Internet-Seite sieht Kümpel ein nützliches Instrument, Patente von Bonner Wissenschaftlern bekannter zu machen. Und auch die Universität profitiert von einer besseren Vermarktung der Schutzrechte: Ein Teil der Einnahmen aus den Lizenzen fließt direkt in die Uni-Kasse – zumindest, sofern die Anmeldung des entsprechenden Patents durch das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurde.

Weitere Informationen: Rüdiger Mull, Abteilung 8.1 – Transfer und Veranstaltungen der Universität Bonn, Tel.: +49 (0)228/73-2210, -3330, -2757, Fax : +49 (0)228/73-7932, E-Mail: transfer@uni-bonn.de. Zusätzliche Informationen zum erdbebensicheren Bett von Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel erhalten Sie unter http://www.quake-shell.com. Das abgedruckte Bild finden Sie unter http://www.verwaltung.uni-bonn.de/presse/Bildgalerie/bett.jpg.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Frank Luerweg idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Brückenbau der Zukunft

Ein Team des Fachbereichs Konstruktiver Ingenieurbau an der HTWD erforscht modulare Fertigteilsysteme, um Brücken schneller, kostengünstiger und nachhaltiger zu errichten. Zahlreiche Brückenbauwerke in ganz Deutschland sind derzeit in einem schlechten…

Intelligente Kamerasysteme

HKA-Forschungskooperation mit Mercedes-Benz für autonomes Fahren der nächsten Generation. Im Mittelpunkt steht die Weiterentwicklung der komplexen Kameratechnologien im Neuromorphic Computing. Über die Kooperation im Projekt EVSC (Event Vision Stream Compres­sion)…

Digitaler Zwilling zeigt den Wald in 100 Jahren

Modell berechnet große Waldflächen bis auf den Einzelbaum genau. Der Wald der Zukunft wird mit anderen Bedingungen zurechtkommen müssen als der von heute. Deshalb ist es laut Forschenden der Technischen…