Faserforscher wollen Kontaktfäden spinnen
Durchsichtige Flugzeugwände, selbstheilende Bauteile und wartungsfreie Aggregate sind nur drei der Visionen der Nachwuchsforschergruppe TranS-Ver. Das Projekt an der Technischen Universität Chemnitz mit dem vollständigen Titel „Transfer neuartiger Smart Fiber-Verbunde in sächsische KMU“ beschäftigt sich mit Verbundwerkstoffen, die auf ihre Umwelt reagieren.
„TranS-Ver hat das Ziel, in eine neue Dimension von intelligenten multifunktionalen Werkstoffen vorzustoßen. Durch die Beschichtung von Kohlenstofffasern und deren Einbindung in eine Kunststoffmatrix entstehen Verbunde, die für verschleißbeanspruchbare Bauteile, hochfeste Fügeverbindungen und aktive Leichtbaukomponenten eingesetzt werden sollen“, sagt der Koordinator der Nachwuchsforschergruppe Prof. Dr. Bernhard Wielage vom Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik.
Die Chemnitzer Wissenschaftler Matthias Nier und Maik Trautmann stellen auf der Messe ACHEMA, die vom 18. bis 22. Juni 2012 in Frankfurt am Main stattfindet, die Nachwuchsforschergruppe und aktuelle Ergebnisse vor. Sie beteiligen sich auf dem mitteldeutschen Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ (Halle 9.2, Stand B84).
Dort zeigen sie metallisch beschichtete Kohlenstoffasern, die in die Kunststoffmatrix von Verbundwerkstoffen eingearbeitet werden können und diesen zusätzliche Funktionen verleihen. Zum einen präsentieren sie eine galvanisch abgeschiedene Zinkschicht auf Kohlenstofffasern, zum anderen eine Formgedächtnislegierung auf Kohlenstoffeinzelfasern. Die Herstellung von Faserbeschichtungen stand im Mittelpunkt der bisherigen Arbeit der Forschergruppe. „Zukünftig kümmern wir uns auch um die Verbundherstellung und die Charakterisierung der Materialien sowie um ökonomische Aspekte und den Technologietransfer“, so Trautmann.
Die Chemnitzer Wissenschaftler wollen auf der ACHEMA ihre Idee einem breiten Publikum präsentieren und neue Impulse für die eigene Forschung gewinnen. „Wir möchten auf der Messe Kontakte zu Faserherstellern, -beschichtern und -anwendern knüpfen und dabei auch die Bedürfnisse und Anforderungen von Unternehmen erfragen“, sagt Nier und erklärt: „Langfristiges Ziel des Projektes ist es, Teile der Prozesskette zur Faserbeschichtung oder auch Endprodukte in Unternehmen zu transferieren.“ TranS-Ver startete am 1. August 2011 und wird vom Europäischen Sozialfonds sowie durch den Freistaat Sachsen mit insgesamt fast 1,4 Millionen Euro für drei Jahre gefördert.
Die Nachwuchsforschergruppe im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/TranS-Ver
Weitere Informationen erteilt Maik Trautmann, Telefon 0371 531-38846,
E-Mail maik.trautmann@mb.tu-chemnitz.de
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