WSI-Tarifarchiv: Tarife steigen jahresbezogen um durchschnittlich 1,7 Prozent

Im Durchschnitt beträgt die Laufzeit der Abschlüsse mehr als zwei Jahre. In einigen Branchen wurden zusätzliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung und Übernahme von Auszubildenden vereinbart. Dies ergibt sich aus der aktuellen Halbjahresbilanz, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung vorlegt.

Rechnet man die diesjährigen Tarifabschlüsse für rund 7,1 Mio. Beschäftigte mit ihren unterschiedlichen Laufzeiten auf das Jahr um, dann ergibt sich eine vorläufige jahresbezogene Tarifsteigerung von nominal 1,2 Prozent. Für die 7,0 Mio. Beschäftigten mit länger laufenden Abschlüssen aus dem Vorjahr ergibt sich für 2010 sogar eine jahresbezogene Tarifsteigerung von 2,3 Prozent. Insgesamt errechnet sich aus diesen Daten für das Jahr 2010 für gut 14 Mio. Beschäftigte eine durchschnittliche nominale Tarifsteigerung von 1,7 Prozent. Diese Tarifsteigerung ist also von den relativ besseren Abschlüssen des vergangenen Jahres maßgeblich mitbestimmt.

„Angesichts der nach wie vor großen Beschäftigungsrisiken haben sich vor allem die Industriegewerkschaften in dieser Tarifrunde aus guten Gründen vor allem auf Maßnahmen zur Sicherung von Beschäftigung konzentriert“, sagt Dr. Reinhard Bispinck, Leiter des WSI-Tarifarchivs. „Allerdings wäre es falsch, einen künstlichen Gegensatz zwischen Beschäftigungssicherung einerseits und Lohnerhöhungen andererseits zu konstruieren“, so der Tarifexperte. Die vielfach geforderte bessere Balance zwischen erfolgreicher Exportwirtschaft und dynamischer Entwicklung des Binnenmarktes sei ohne dauerhafte und spürbare Reallohnsteigerungen nicht zu erreichen.

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