Deutsche Seehäfen weiter auf Wachstumskurs – Umschlagsaufkommen wird sich bis 2025 mehr als verdoppeln

Besonders stark wird dabei der Umschlag in den deutschen Seehäfen wachsen – von 294 Millionen Tonnen in 2004 auf 759 Millionen Tonnen in 2025. Der Umschlag von Standardcontainern (TEU) wird sich in den deutschen Häfen im selben Zeitraum von 10,8 Millionen auf 45,3 Millionen mehr als vervierfachen“, so Tiefensee.

„Diese Zahlen bedeuten Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung und zwar für viele Branchen, an die man erst im zweiten Augenblick denkt, wenn man über die maritime Wirtschaft spricht: Die maritime Finanzdienstleistungsbranche mit den Sektoren Schiffsbanken, Emissionshäuser und Versicherungen, aber auch die gesamte Zulieferindustrie, die Logistikbranche und natürlich die Off-shoretechnologien. Alle werden von diesem Boom profitieren“, sagte Tiefensee.

Die Prognose sei der eindeutige Beleg dafür, dass sich die zahlreichen Projekte in den deutschen Containerhäfen zur Erweiterung der Umschlagskapazität auszahlen werden.

„Um die Seehäfen für diesen Zuwachs fit zu machen, müssen wir gemeinsam mit allen Beteiligten die Seehafeninfastruktur sowie die seewärtigen und landseitigen Anbindungen gezielt und koordiniert ausbauen“, sagte   Tiefensee. Bund, Küstenländer und Hafenwirtschaft hätten deshalb auf der 5. Nationalen Maritimen Konferenz erklärt, mittelfristig insgesamt 12,6 Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastrukturen zur Stärkung des Seehafenstandortes zu investieren. Davon habe der Bund im Investitionsrahmenplan 2006 – 2010 für seehafenrelevante Verkehrsinfrastrukturprojekte eine Summe von 5,1 Milliarden Euro vorgesehen. „Dies ist eine gewaltige, gemeinsame Leistung, die der Zukunftssicherung unserer Volkswirtschaft dienen wird“, sagte der Minister.

Die deutschen Seehäfen werden gegenüber den Rheinmündungshäfen von ihrer deutlich besseren Anbindung an die starken osteuropäischen Wachstumsmärkte profitieren. Am stärksten wird sich das Umschlagaufkommen in Hamburg (+ 5,3 Prozent p.a.) und Bremerhaven (+5,8 Prozent) entwickeln. Hamburg wird größter Seehafen Deutschlands bleiben, gefolgt von Bremerhaven und Wilhelmshaven. 2025 werden in Hamburg mit 337 Millionen Tonnen weit mehr Güter umgeschlagen als in allen deutschen Seehäfen im Jahr 2004 zusammen. Im Containerumschlag wird Hamburg in 2025 größter Containerhafen werden und dann vor Rotterdam in diesem wichtigen Marktsegment liegen. Von der insgesamt positiven Entwicklung profitieren auch die Ostseehäfen besonders in Lübeck, Rostock und Saßnitz/Mukran. Lübeck wird weiterhin größter Fährverkehrshafen bleiben.

Das Wachstum der betrachteten Seeverkehrshäfen ist ein Resultat der dynamischen Außenhandelsentwicklung und des Trends zum verstärkten Einsatz von Seeschiffen. Aufgrund der Umschlagsentwicklung wird auch der Seehafenhinterlandverkehr in den betrachteten Häfen deutlich wachsen (6,3 Prozent pro Jahr im Containerverkehr; 2,4 Prozent pro Jahr im Nichtcontainerverkehr). Dies ist bei der zukünftigen Gestaltung der Infrastruktur zu berücksichtigen.

„Ich freue mich über diese Dynamik. Die Prognose ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass sich die zahlreichen Projekte in den deutschen Containerhäfen zur Erweiterung der Umschlagskapazität sowie zur weiteren Verbesserung der Zufahrtsbedingungen an Elbe und Weser auszahlen werden. So profitieren die deutschen Seehäfen gerade aufgrund ihrer guten Anbindung von den Wachstumsmärkten in den osteuropäischen Staaten“, sagte Tiefensee. Dies ist eine wichtige Botschaft für die Zukunft der Küstenstandorte. Solche Wachstumszahlen sind ein positives Beschäftigungssignal.“

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