Volkswirte der Universität Essen untersuchten Qualität von Aktienempfehlungen
Eine Studie der Universität Essen, durchgeführt von den Volkswirten Professor Dr. Peter von der Lippe und Dr. Andreas Kladroba, fokussiert das, was zur Zeit zahlreiche Anleger von Aktien bewegt. Ist der Börsenberichterstattung in den Printmedien zu trauen oder ist sie nur dazu angetan, die Verkaufszahl der jeweiligen Zeitschrift zu steigern? Um diese Frage beantworten zu können, haben die beiden Wissenschaftler zwischen Januar und März 2001 insgesamt 2716 Empfehlungen von Publikumszeitschriften ausgewertet. Die Empfehlungen gliederten sich in Kauf-, Halten- und Verkaufsempfehlungen. Genau unter die Lupe genommen haben von der Lippe und Kladroba jedoch nur die Kaufempfehlungen, weil „gerade für den Kleinanleger die Kaufentscheidung sicherlich die schwierigste Entscheidung ist“. So begründen von der Lippe und Kladobra ihr Vorgehen. Der Kleinanleger verfüge in der Regel über keinerlei Fachkenntnisse, die ihm eine Prognose über den Kursverlauf einer von ihm favorisierten Aktie erlauben würden. Die der jeweiligen Empfehlung folgende Kursentwicklung wurde bis Anfang September 2001 verfolgt.
Der beobachtete Zeitraum ist geprägt durch Kursverluste, aber gerade bei einem so schwierigen Geschehen an der Börse sei der Kleinanleger auf zuverlässige Empfehlungen durch Fachleute angewiesen, damit er die „Rosinen“ – also die Aktien, die dem allgemeinen Abwärtstrend entgegen treten – heraus finden könne, meinen die Autoren der Studie und stellen fest: „Diese Aufgabe konnten die untersuchten Zeitschriften nur sehr begrenzt erfüllen“. Kladobra kommentiert das so: „Rund 39 v. H. der zum Kauf empfohlenen Aktien hätten für den Anleger Verluste bedeutet, eine unakzeptabel hohe Quote“.
Die Studie der beiden Wirtschaftswissenschaftler, die in der Volkswirtschaftslehre das Fach Statistik vertreten, kann im Internet nachgelesen werden.
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