Impulse für Innovationen

„Deutschland ist ein Land der Ideen. Wir machen aber zu wenig daraus und überlassen oft anderen die Umsetzung in erfolgreiche Produkte. Deutschland muss auch zum Land der Taten werden und seine Erfindungen anwenden, verkaufen und wieder zu Geld machen“, beschreibt Prof. Hans-Jörg Bullinger, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, die wichtigste Herausforderung am Standort Deutschland. Innovative Produkte und Dienstleistungen steigern die Wertschöpfung in Deutschland und sichern Beschäftigung.

Die Bundesregierung hat das erkannt und die „Hightech-Strategie für Deutschland“ ins Leben gerufen. Darin definiert sie 17 Technologiethemen, von denen besondere Impulse für die Wirtschaft zu erwarten sind. Die Forschungsunion, das von Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan einberufene Gremium führender Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft, hilft dabei, diese Hightech-Strategie umzusetzen und weiterzuentwickeln.

„Mit der Hightech-Strategie für Deutschland hat die Bundesregierung erstmals über alle Ressorts hinweg eine nationale Innovationsstrategie entwickelt, um Deutschland an die Spitze wichtiger Zukunftsmärkte zu führen. Die Bundesregierung verfolgt damit eine klare Strategie für mehr Innovationen aus Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zur langfristigen Sicherung des Standorts Deutschland“, sagt Bullinger, der gemeinsam mit Dr. Arend Oetker, Präsident des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, die Forschungunion leitet.

Deutschland kann nicht auf allen Gebieten Spitzenleistungen erbringen, sondern muss sich auf Kernkompetenzen konzentrieren. Die Hightech-Strategie setzt mit 17 Themen klare Schwerpunkte für die Innovationsförderung in den nächsten Jahren. Zunächst ist es nötig, Kompetenzen auf- und auszubauen. Deswegen will die Bundesregierung ihre Investitionen in die Wissenschaft kräftig ausweiten: Von 2006 bis 2009 werden sechs Milliarden Euro zusätzlich für Forschung, Entwicklung und Innovation zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld sollen neue Ideen erzeugt werden. Die daraus entstehenden Innovationen sollen dann die Wirtschaft beleben und Wohlstand schaffen. Nur wenn aus Wissen neue Werte geschaffen werden, hat sich die Investition gelohnt. Die zusätzlichen Mittel geben den Akteuren in Wissenschaft und Wirtschaft Planungssicherheit und Gestaltungsspielraum. Dabei werden vor allem Bereiche unterstützt, in denen Deutschland schon heute über gute Potenziale verfügt. „Das Prinzip „Stärken stärken“ ist der richtige Weg zur Herausbildung von international wettbewerbsfähigen Forschungs- und Anwendungsfeldern“, sagt Bullinger.

Die meisten Themen der Hightech-Strategie stellen auch Schwerpunkte der Fraunhofer-Forschung dar. 14 davon werden von Fraunhofer-Instituten besonders intensiv bearbeitet und in einer Broschürenreihe vorgestellt. Die ersten Broschüren zu Optischen Technologien, zur Nanotechnologie und zur Medizintechnik und eine Überblicksbroschüre liegen jetzt vor.

Innovationscluster – gemeinsam stärker
Wer schneller zu Innovationen kommen will, muss sich über Firmen- und Organisationsgrenzen hinweg mit denjenigen zusammentun, die etwas dazu beitragen können. Die Fraunhofer-Institute stehen für diesen Wissensaustausch in Innovationsnetzwerken zur Umsetzung der Hightech-Strategie bereit. Das heißt: Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollten nicht mehr versuchen, alles selbst zu erforschen und zu entwickeln, sondern die Erfindungen anderer hereinholen und umgekehrt Ideen, die sie nicht selbst weiterverfolgen, anderen überlassen. Kurz: Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen sich neuen Formen einer Bündelung der Ressourcen und einer Vernetzung der Kompetenzen öffnen.

Wir müssen dafür sorgen, dass die Wertschöpfung möglichst weitgehend in deutschen Landen bleibt. Dazu müssen Forschungsfelder und Schnittstellen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und der Wirtschaft definieret werden, damit der Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft effizienter gestaltet werden kann. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat aus ihrer Erfahrung in der angewandten, wirtschaftsnahen Forschung heraus die Initiative zum Aufbau und Betrieb mittelfristig angelegter Innovationscluster mit regionalem Kern ergriffen. Die Initiative wurde im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation gestartet. Das Angebot ergänzt ähnliche Initiativen anderer Forschungsorganisationen und Zuwendungsgeber zur Einrichtung wissenschaftlicher Exzellenzzentren, indem es sich gezielt der Schnittstelle Wissenschaft – Wirtschaft widmet.

Die Fraunhofer-Innovationscluster sind Plattformen für den Austausch und die Zusammenarbeit von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit regionaler Verankerung. Als prototypisch für die Fraunhofer-Innovationscluster kann der Innovationscluster „OptischeTechnologien“ in Jena (JOIN – Jena Optical Innovations) angesehen werden. Die Jenaer Region steht weltweit als Synonym für moderne Optik. Weitere Innovationscluster der Fraunhofer-Gesellschaft sind „Mechatronischer Maschinenbau“ in Chemnitz, „Digitale Produktion“ in Stuttgart, „Personal Health“ in Erlangen und „Nano for Production“ in Dresden.

Die Innovationscluster begründen neue Formen von Public Private Partnership und bieten einen erfolgversprechenden Ansatz, um die viel beklagte engere Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft zielgerichtet zu organisieren. Die ersten Ergebnisse und die hohe Nachfrage nach weiteren Clustern zeigen, dass solche Modelle geeignet sind, die Innovationslandschaft in Deutschland zu bereichern, das Innovationstempo zu erhöhen und die Innovationsfähigkeit zu stärken. Dabei geht es auch darum, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die viel rascher und konsequenter als Großunternehmen Innovationen aufgreifen, an die technologische Entwicklung anzukoppeln. „Unser Land muss wieder in den wichtigen Zukunftsmärkten und -technologien zur Weltspitze aufschließen, mehr noch: In wichtigen Feldern müssen wir wieder Technologieführer werden“, betont Bullinger.

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