Commerzbank ordnet Investment Banking neu: Integration mit Großkunden zu Corporates & Markets

Die Commerzbank wird ihre Investment Banking-Aktivitäten neu ordnen und mit den rund 100 Multinationalen und bis zu 80 großen Firmenkunden mit regelmäßiger Nachfrage nach Kapitalmarktprodukten unter dem Dach eines Bereichs Corporates & Markets zusammenführen. Der neu formierte Bereich steht im Vorstand unter der Verantwortung von Nicholas Teller.

Ziele des neuen Geschäftsmodells sind eine geringere Abhängigkeit von den Schwankungen an den Finanzmärkten und eine kräftige Verbesserung der Ergebnisse. Deshalb wird sich die Commerzbank künftig noch stärker auf rentables, kundenorientiertes Kerngeschäft konzentrieren und sich gleichzeitig von nicht-profitablen oder verlustbringenden Aktivitäten trennen oder diese beschneiden. Hierzu gehören vor allem der Eigenhandel oder die Bereiche Brokerage und Research, die künftig primär auf deutsches Geschäft ausgerichtet werden. Auf der anderen Seite werden kundenbasierte Produktlinien wie Derivate, strukturierte Produkte oder Risk-Management-Leistungen für Unternehmen ausgebaut.

Teil des Neustarts im Kapitalmarktgeschäft ist eine deutliche Anpassung der bisherigen Kapazitäten. Detaillierte Untersuchungen haben insbesondere gezeigt, dass die Bank regional zu breit aufgestellt ist. Deshalb wird die Tochtergesellschaft in Tokio, die Commerz Securities, geschlossen; in der New Yorker Einheit CCMC findet ein Abbau der Beschäftigten um rund drei Viertel statt.

Zwischen den beiden Hauptstandorten London und Frankfurt haben die Analysen einen Produktivitätsvorteil zugunsten Frankfurts aufgezeigt. Entsprechend umfangreicher fallen die effizienzsteigernden Maßnahmen und der Personalabbau in London aus, wo die Zahl der Mitarbeiter um knapp die Hälfte auf rund 300 verringert wird. Für Frankfurt mit seinen vergleichsweise effizienten Strukturen ist ein Abbau von lediglich 30 der aktuell 425 Beschäftigten vorgesehen. Alles in allem soll die Zahl der Beschäftigten im Front Office von derzeit 1275 um etwa 490 verringert werden. Hinzu kommen circa 410 Mitarbeiter in diversen Back Office-Funktionen.

Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller ist sich bewusst, dass dies harte Einschnitte sind. Er bezeichnete diese auf einer Pressekonferenz am 9. November 2004 jedoch als unerlässlich, um schnell wieder auf ein ausreichendes Rentabilitätsniveau zu kommen. Er zeigte sich überzeugt, „einen vernünftigen Mittelweg zwischen einem qualifizierten Produktangebot und betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten gefunden zu haben.“

Die Integration von Investment Banking und Großkundengeschäft geht einher mit einer teilweisen Neuverteilung der Ressortzuständigkeit im Vorstand: Martin Blessing übernimmt ab sofort die Verantwortung für die Mittelstandsbank und der vom Aufsichtsrat neu als Vorstandsmitglied bestellte Dr. Achim Kassow wird nunmehr für das Privatkundengeschäft zuständig.

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