Controlling für den Mittelstand

Wie fit ist das Controlling des Mittelstandes? Dieser Frage ging der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling, der Westfälischen Wilhelms-Universität in einer Befragung von Mittelständlern nach. Ergebnis des von Prof. Dr. Wolfgang Berens geleiteten und von der Stiftung Industrieforschung (Köln) finanzierten Projekts: Die eigene Unternehmensanalyse, das strategische Controlling und die strukturierte Kommunikation mit den Banken kommen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen häufig noch zu kurz.


Vor dem Hintergrund der Einführung eines Bewertungsprozesses durch die Hausbank müssen sich viele Mittelständler in Zukunft intensiver als je zuvor mit den Aufgaben des Controllings und eines korrespondierenden Berichtswesen beschäftigen. Konkret geht es um die Fragen, welche genauen Daten und Informationen ein Unternehmen im Sinne einer rationalen Steuerung auswerten sollte und wie die Gesamtergebnisse der Bank gegenüber angemessen kommuniziert werden können.

Über eine strukturierte Befragung von Mittelständlern zu Managementinstrumenten und Verhaltensweisen wollten die Wissenschaftler der Universität Münster eine Datenbasis schaffen, die in Verbindung mit Bilanzkennzahlen eine Gesamtbewertung des Status Quo, die Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen sowie darauf aufbauend eine effizientere Kommunikation mit Banken erlaubt. Sowohl die Nutzung der Forschungsergebnisse als auch der anschließende Managementprozess einschließlich der Ergebniskommunikation werden durch die Softwarelösung MinD (Managementinstrumente und Dialog) unterstützt, die im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt entwickelt wurde.

Insgesamt wurden über 3.500 Unternehmen mit Hilfe der Westdeutschen Genossenschafts- Zentralbank eG (WGZ-Bank) und den angeschlossenen Genossenschaftsbanken befragt. Die Befragung konzentrierte sich dabei auf die so genannten kleinen und mittelständischen Unternehmen . Die Auswertungen wurden differenziert nach Branche und Größe gemessen am Umsatz durchgeführt.

Als Fazit lässt sich aus dem von der Stiftung Industrieforschung Köln finanzierten Forschungsprojekt ableiten, dass die eigene Unternehmensanalyse, das strategische Controlling und die strukturierte Bankenkommunikation bei kleineren und mittleren Unternehmen häufig zu kurz kommen. Um hier eine Hilfestellung bieten zu können, wurden die gesamten Projektergebnisse auch über die Analyse des Controllingbereichs hinaus im Rahmen einer Softwarelösung für den Unternehmer nutzbar gemacht.

Die eigens entwickelte Software MinD versetzt den Unternehmer in die Lage, den Bankendialog deutlich professioneller zu gestalten. In der Software wird durch den Unternehmer ein Selbstcheck des Unternehmens durchgeführt. Insgesamt werden alle Bereiche des Unternehmens strukturiert erfasst und insbesondere anhand der Vergleichsdaten aus der Befragung einer Analyse zugänglich gemacht. Die Aufbereitung der gesamten Ergebnisse kann vom Unternehmer sehr flexibel mit Texten und Grafiken gestaltet und in ein strukturiertes Berichtswesen übergeleitet werden. Bereits in 40 bis 60 Minuten lässt sich so eine kompetente Unternehmensdarstellung in Form eines Bankenberichts erstellen, der alle wesentlichen Informationen für das wichtige Bankengespräch aufbereitet.

MinD hilft im Rahmen der Selbstanalyse darüber hinaus, das eigene strategische Chancen- und Risikomanagement zu verbessern. Durch Vergleich mit den im Rahmen des Forschungsprojektes gewonnenen Erkenntnissen lassen sich wertvolle Anhaltspunkte für den Unternehmer zur Optimierung seines eigenen Unternehmens gewinnen. Die zukünftige Entwicklung der Software umfasst sowohl die Integration von weiteren Managementinstrumenten als auch die Ausdehnung der Datenbasis. In diesem Zusammenhang werden sowohl die qualitativen als auch quantitativen Daten regelmäßig aktualisiert. So werden zukünftig die Bilanzen von über 200.000 Unternehmen zusammengefasst hinterlegt. Damit wird dem Unternehmer eine der umfangreichsten Vergleichsstatistiken in Deutschland für die eigene Steuerung zur Verfügung gestellt.

Die Software MinD kann kostenlos von Unternehmen über die WGZ-Bank oder die angeschlossenen Genossenschaftsbank bezogen werden.

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Norbert Frie idw

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