Citymaut – Keine Lösung für Deutschland

Doch die Erfahrungen aus London zeigen, dass ein solches Modell für Deutschland eher ungeeignet ist. Zwar hat die 2003 in der britischen Hauptstadt eingeführte „Congestion Charge“ (Staugebühr) die Zahl der in die Stadt einfahrenden Autos unmittelbar um 28 Prozent verringert und die Durchschnittsgeschwindigkeit im Stadtgebiet steigen lassen.

Auf die in der Londoner City messbare Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden hat sich dies jedoch kaum ausgewirkt. Zudem gehen mehr als 40 Prozent der Mauteinnahmen zur Finanzierung des Systems drauf.

Für weniger attraktive Städte als London stellt sich die Frage nach der Effizienz des Mautmodells noch wesentlich schärfer. Denn wenn Kunden und Besucher ausbleiben, könnten unterm Strich auch rote Zahlen stehen. Weil die Citymaut ihre Stärken eher in der Stauvermeidung als in der Umweltentlastung hat, sollte die Gebühr vor allem in Städten mit überbordendem Verkehrsaufkommen eingesetzt werden.

Doch davon kann hierzulande noch keine Rede sein. Die innerstädtische Durchschnittsgeschwindigkeit in Hamburg beispielsweise liegt bei 29 Kilometern pro Stunde – in London ging es vor der Mauteinführung nicht einmal halb so schnell voran.

Thomas Puls: Stadtverkehr im Fokus – Ist eine City-Maut die Lösung der Stauprobleme?, IW-Analysen Nr. 37, Köln 2008, 86 Seiten, 18,80 Euro. Bestellung über Fax: 0221 4981-445 oder unter: www.divkoeln.de

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