Hybridbus in der Stadt: Prototyp mit Zukunft
Zusammen mit einem speziellen System zur Bremsenergierückgewinnung spart der Prototyp im Vergleich zu herkömmlichen Bussen bis zu 25 Prozent Treibstoff. Das Antriebssystem ist aus Serienbauteilen gefertigt und wird so eine Serienproduktion ermöglichen, die MAN ab 2010 anstrebt. Statt permanent auf Kraftstoffbasis zu fahren, treibt in einem Hybridfahrzeug ein am Verbrennungsmotor gekoppelter Elektroantrieb das Fahrzeug beim Anfahren an. Vor allem im Stadt- und Berufsverkehr sinkt der Verbrauch dadurch.
Zusätzlich wirkt der Elektromotor als Generator: Bremst das Fahrzeug, geht die Bewegungsenergie nicht verloren, sondern wird in Elektrizität umgewandelt und gespeichert. Beim Anfahren wird sie wieder an das Fahrzeug abgegeben. Da Stadtbusse häufig bremsen und beschleunigen, zum Beispiel an Haltestellen oder Ampeln, ist das Hybrid-System für ihren Betrieb ideal.
Siemens Automation and Drives (A&D) hat zusammen mit dem Fahrzeughersteller MAN einen Elektroantrieb bestehend aus Generatoren, Frequenzumrichtern, Fahrmotoren und Getriebeelementen an einen Dieselmotor gekoppelt und testet diesen am Prototypen Lion´s City Hybrid im Nürnberger Stadtverkehr. Je nach Drehzahl steuert eine Energiemanagementsoftware von A&D den Energiefluss vom Elektro- oder Dieselantrieb und leitet ihn über ein Getriebe auf die Antriebswelle des Busses. Spezielle Hochleistungskondensatoren speichern und liefern derweil genügend Energie, um das Gefährt in Bewegung zu setzen. Bisher mit Erfolg: MAN ist zuversichtlich, spätestens 2010 mit dem Hybrid-Bus in Europa in Serie zu gehen.
Mittlerweile rollt in Nürnberg bereits der dritte Test-Hybrid von A&D und MAN. Dabei ist es nicht der einzige Bus, den A&D ausgestattet hat: Derzeit fahren weltweit etwa 1000 Hybrid-Busse in etwa 30 verschiedenen Projekten. (IN 2007.08.3)
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