Konferenz zur Energieforschung rund um die Verleihung des Ernst Haage-Preises am MPI CEC

Der nationale Ernst Haage-Preis ging in diesem Jahr an Dr. Inke Siewert (35), selbstständige Nachwuchsgruppenleiterin und Habilitandin am Institut für Anorganische Chemie der Universität Göttingen. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Arbeiten im Bereich der Entwicklung neuartiger, homogener Elektrokatalysatoren.

Den Ernst Haage-Doktorandenpreis erhielt Dr. Julia Schumann (29), Postdoktorandin am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Die Auszeichnung erhielt sie für grundlegende Einsichten über die Wirkung von Promotoren auf Katalysatoren, die bei der Methanolsynthese eingesetzt werden können.

Mit ihren Forschungsergebnissen haben die beiden Wissenschaftlerinnen einen wichtigen Impuls für die Energiewende geleistet.

Ein weiterer Preis ging an Christian Klucken. Er erhielt den Auszubildenden-Preis der Ernst Haage-Stiftung für herausragende Leistungen während seiner Lehre zum Physiklaboranten am MPI CEC.

Vorausgegangen war der Preisverleihung in diesem Jahr erstmalig ein mehrtägiges international besetztes Symposium zur chemischen Energiekonversion. Der Anspruch des MPI CEC, interdisziplinär zu arbeiten und die Forschungsgebiete homogene und heterogene Katalyse sowie Theorie zu kombinieren, spiegelte sich auch im Symposium wider. Zehn der renommiertesten Energieforscher präsentierten an drei Tagen ihre aktuellsten Ergebnisse. Durch die vielfältigen Forschungsschwerpunkte der Wissenschaftler fanden alle wichtigen Themen aus dem Bereich der Energieforschung Gehör.

Die Keynote Vorlesung, die einen ausführlichen Überblick über das Themenfeld gab, hielt Prof. Sir John Meurig Thomas. Der Brite, nachdem das Mineral Meurigit benannt wurde, ist ein führender Katalyseforscher und wurde 1991 zum Ritter „für Verdienste um die Chemie und die Popularisierung der Wissenschaft“ ernannt.

Neben weiteren Vorträgen von Forschern aus Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und den USA, diente die Konferenz als Diskussions-Plattform zwischen den angereisten Wissenschaftlern und den Forschern der beiden Mülheimer Max-Planck-Institute.

Den Abschluss der Tagung bildete der Vortrag von Prof. Ferdi Schüth, Direktor des benachbarten MPI für Kohlenforschung und Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft. Er sprach über Biomasse als Quelle für die Gewinnung von Treibstoffen und Chemikalien.

„Für unser Institut ist es eine besondere Freude, dass wir durch die Ernst Haage-Stiftung die Möglichkeit haben, junge und hoffnungsvolle wissenschaftliche Karrieren zu fördern und dabei gleichzeitig Mülheim als Wissenschaftsstandort noch sichtbarer und attraktiver machen zu können. In diesem Jahr ist uns das durch unser international besetztes Symposium noch besser gelungen“, so Prof. Frank Neese, Direktor am MPI CEC.

Die Ernst Haage-Stiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses konnte 2006 durch eine großzügige private Spende ins Leben gerufen werden. Das Stifterkuratorium, das aus einem Bevollmächtigten der Stifterin und dem Direktorium des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion besteht, beabsichtigt mit der Verleihung des Preises Nachwuchswissenschaftler, welche noch keine Lebenszeitstellung innehaben, für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der chemischen Energiekonversion zu ehren. Der Preis wird seit 2006 jährlich verliehen.

Das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) in Mülheim an der Ruhr beschäftigt sich mit grundlegenden chemischen Prozessen, die bei der Speicherung und Umwandlung von Energie eine Rolle spielen. Das Ziel besteht darin, Sonnenlicht in kleinen, energiereichen Molekülen zu speichern und Energie so orts- und zeitunabhängig nutzbar zu machen. In den drei Abteilungen Heterogene Reaktionen, Molekulare Theorie und Spektroskopie und Biophysikalische Chemie arbeiten rund 100 Forscher aus über 30 Ländern, und tragen mit ihrem Expertenwissen zur Vorbereitung einer nachhaltigen Energiewende bei.

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Christin Ernst Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion

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