Internationale „Bakterienjäger“ sind zum Thema Krankheitserreger zu Gast an der Uni Rostock

Die Schirmherrschaft liegt bei der Uni Rostock. Auf der Fachtagung zur Fragestellung bakterieller Zuckermoleküle befassen sich rund 70 Wissenschaftler mit der „Behaarung“ (Glycocalyx) krankheitserregender Bakterien und wie man gezielt die Überlebensstrategie dieser Bakterien schwächen kann – um sie letztendlich doch zu besiegen.

Die Hoffnung und den Glauben, dass die Menschheit bereits jetzt in der Lage ist, krankheitserregende Bakterien unter Kontrolle zu halten, mussten Wissenschaftler und Ärzte vor einigen Jahren begraben.

Im Gegenteil, die Zahl krankheitserregender Mikroorganismen, die zudem zunehmend resistent gegen die meisten Medikamente sind, hat stark zugenommen. Viele Menschen sterben heute wieder an Tuberkulose, Malaria, an der Schlafkrankheit, an Typhus und den Pocken. Durch den vernachlässigten Impfschutz im Kindesalter sind selbst die Erreger für Keuchhusten, Diphterie, Masern und Mumps wieder auf dem Vormarsch.

Mikroorganismen bestehen aus nur einer Zelle. Die sie umgebende Zellhülle unterscheidet sich sehr deutlich von der einer menschlichen Zellhülle. Fast allen Zellen ist jedoch gemeinsam, dass sie „behaart“ sind. Diese „Behaarung“ der roten Blutkörperchen führt zu der Unterscheidung zwischen den Blutgruppen 0, A, B, und AB.
Bei diesen „Haaren“ handelt es sich um Polysaccharid-Fasern, wie wir sie beispielsweise von den Cellulose-Fasern im Papier kennen. Cellulose wird aus Traubenzuckermolekülen aufgebaut. Die Welt der Zuckermoleküle zeichnet sich aber durch eine ungeheure Vielfalt aus, so dass jede Zellart ihre ganz spezielle Behaarung aufweist, die den Bakterien das Überleben sichert.

Kontakt:
Universität Rostock
Prof. Dr. Christian Vogel
Institut für Chemie
Organische Chemie
Tel.: 0381/498-6430
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Ingrid Rieck Universität Rostock

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