Strompreiserhöhungen im Vorfeld der Schweizer Energiemarkt-Öffnung

Rund 53 Prozent des Schweizer Strommarktes werden durch das Stromversorgungsgesetzt am 1. Januar 2008 geöffnet. Großkunden ab einer Mindestabnahmemenge von 100.000 MWh/Jahr können dann ihren Lieferanten wechseln. Wenige Wochen vor dem Startschuss der Energiemarktliberalisierung warnt der Schweizer Preisüberwacher jedoch vor Preiserhöhungen von durchschnittlich zehn Prozent bei über 50 Elektrizitätsnetzen.

Da im Laufe des nächsten Jahres die Tarife und Kosten der Stromversorger transparent gestaltet werden müssen und ab Herbst eine Regulierungsbehörde über die Entgelte wacht, bewerten die Stromversorger ihre Netze neu und passen ihr Preise an den internationalen Stromhandel an.

Über die Auswirkungen der Liberalisierung diskutieren auf der 5. ETP-Konferenz „Schweizer Energiemarkt“ (30. und 31. Januar 2008, Zürich) führende Vertreter aus Politik, Wissenschaft und der Schweizer Energiewirtschaft. Eduard Schumacher (Industrielle Werke Basel) stellt die Erwartungen der Unternehmen an den Wettbewerb im Energiemarkt vor und geht auf die Befürchtungen der Wirtschaft in einem regulierten Markt ein. Mit der Einführung des Unbundling wird der Schweizer Liberalisierungsprozess im Januar eingeleitet.

Im Oktober soll der Regulator seine Arbeit aufnehmen. Die Aufgaben und Ziele der Regulierungsbehörde stellt als Vertreter der neuen Elektrizitätskommission (ElCom) Michael Bhend vor. Er beschreibt die Vorstellungen seines Hauses über die zukünftige Zusammenarbeit mit den Unternehmen und erläutert anrechenbare Netzentgelte sowie die Auswirkungen der Regulierung für Infrastruktur-Investitionen.

Mit einer Neuausrichtung seiner Energiepolitik hat der Schweizer Bundesrat auf die Ergebnisse der im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) erarbeiteten Energieperspektiven 2035 reagiert. Die erwartete Versorgungslücke beim Strom bis zum Jahr 2025 in Höhe von 25 TWh pro Jahr soll durch mehr Energieeffizienz, den Ausbau von Erneuerbaren Energien, eine Verstärkung der Energieaussenpolitik mit der EU sowie durch den Ausbau von konventionellen Großkraftwerken verhindert werden. Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen (Universität St. Gallen) analysiert das Risiko einer „Stromlücke“ in der Schweiz und fragt nach den Möglichkeiten Verbrauch und Nachfrage durch Energieeffzienz, Erneuerbaren Energien und die neuen Marktmechanismen auszugleichen. Trotz des geplanten Ausbaus von Wasserkraftwerken und diverser Effizienzbemühungen wird aber ab 2020 eine Strom-Unterversorgung erwartet. Darum befürwortet der Bundesrat als Übergangsstrategie auch den Bau von Gaskombikraftwerken sowie den Ersatz und Neubau von Kernkraftwerken. Die Chancen einer Renaissance der Kernenergie in der Schweiz bewertet Dr. Eduard Kiener (Bundesamt für Energie).

Über die Erfahrungen mit der Liberalisierung auf dem deutschen Energiemarkt spricht Prof. Dr. Christian Jänig (Stadtwerke Unna). Er zeigt die Lernprozesse im Wettbewerb um den Kunden auf und erläutert die Chancen und Risiken der Schweizer Versorger im Liberalisierungsprozess.

Weitere Informationen sind im Internet abrufbar unter:
www.konferenz.de/inno-schweizer-energie08

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