"Automatisch" vermehrte Pflanzen und Gifttest auf BioCon Valley M-V

In dem temporären Immersionssystem konnten Rapsstücke unproblematisch zu Pflanzen regeneriert werden.


Vom 12. bis 14.09.2002 wird Prof. Dr. rer. nat. Manfred Sellner vom Fachbereich Maschinenbau/ Verfahrens- und Umwelttechnik die Hochschule Wismar auf der Industriefachausstellung mit internationaler Konferenz „BioCon Valley M-V“ in Rostock vertreten. Er wird zwei Entwicklungen aus dem Bereich der Pflanzenbiotechnologie vorstellen.

Unter dem Motto „Life science for the future“ werden auf dieser renommierten Veranstaltung, die Forscher, Hersteller und Handel zusammenführt und den Technologietransfer ermöglicht, aus dem Gebiet der Biotechnologie Forschungsergebnisse, Produkte, Geräte und Dienstleistungen präsentieren.

Eines dieser von Prof. Sellner ausgestellten Exponate ist ein sogenanntes temporäres Immersionssystem. Damit können in einer geeigneten Nährlösung (in einer speziellen Apparatur) Pflanzenstücke und Pflanzenzellen quasi „automatisch“ vermehrt und wieder zu ganzen Pflanzen regeneriert werden. Alle Nachkömmlinge haben die gleichen guten Erbeigenschaften wie die vorher ausgewählte Mutterpflanze. Es werden der Versuchsaufbau sowie die ersten viel versprechenden Resultate, die für nachwachsende Rohstoffpflanzen wie beispielsweise Hanf, Raps oder Krambe zusammen mit Bundesanstalt für Züchtungsforschung in Groß Lüsewitz erarbeitet wurden, gezeigt.

Bei dem zweiten Objekt handelt es sich um ein Biotestsystem, mit dem die giftige Wirkung oder Toxizität von Umweltschadstoffen gegenüber Pflanzen untersucht werden kann. Dafür werden Zellkulturen des Wiesenlabkrautes verwendet, die eine intensive gelbe Farbe besitzen. Für eine einfachere Handhabung werden die Zellen in etwa 5 mm große Gelperlen eingeschlossen. Bei einer Schädigung oder dem Absterben verfärben sich die gelben Zellen innerhalb von 3 bis 48 Stunden von Orange bis Rot. Die Intensität der Verfärbung nimmt mit steigender Schädigung zu und kann mit bloßem Auge beobachtet werden. Somit können von Umweltschadstoffen diejenigen Konzentrationen ermittelt werden, die eine toxische Wirkung haben. Weiterhin können Bodenproben und Abfallstoffe daraufhin untersucht werden, ob sie schädliche Verunreinigungen enthalten. Dafür muss jedoch zuvor aus diesen Feststoffproben ein wässriger Extrakt hergestellt werden, da der Biotest nur in Flüssigkeiten eingesetzt werden kann. Dieser Biotest zeichnet sich durch seine einfache Handhabung, schnelle und von jedermann erkennbare Reaktion und seine kostengünstige Herstellung aus.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Manfred Sellner, Tel.: (03841) 753 627 oder Malchow, Tel. (038425)-42 78 13 bzw. E-Mail: m.sellner@mb.hs-wismar.de.

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Dipl.-Ing. Kerstin Baldauf idw

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