Kongress zur modernen Geburtshilfe

Frauenklinik der MHH stellt Ultraschallsimulator vor

Schwangerschaftsvorsorge und alles rund um die Geburt: Damit beschäftigt sich der „Kongress Geburtshilfe 2002 – Auf dem Weg ins neue Jahrhundert“, der am 8. und 9. März 2002 in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stattfindet. Veranstalter sind Professor Dr. Christof Sohn und Dr. Alexander Scharf, Abteilung Geburtshilfe, Perinatologie und allgemeine Gynäkologie der MHH im Klinikum Hannover Oststadt. Neben neuen Narkose- und Überwachungsverfahren wollen sich rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Infektionen, Frühgeburt und dem Schwangerschaftsdiabetes beschäftigen. Auch das Berufsbild der Hebamme und dessen Wandel in jüngster Zeit stehen auf dem Programm.

Ein weiteres Schwerpunktthema gilt dem Ultraschall und dessen Einsatz zur Diagnose von Fehlbildungen bei ungeborenen Kindern. Frauenärztinnen und -ärzte müssen auch sehr seltene Fehlbildungen erkennen können, die sie noch nie zuvor gesehen haben und deshalb möglicherweise übersehen. Hier könnte ein Ultraschall-Untersuchungssimulator helfen, der in der Abteilung von Professor Sohn im vergangenen Jahr entwickelt wurde und nun auf dem Kongress vorgestellt wird. Er besteht aus drei Komponenten: einem leistungsfähigen Computer, einem Dummy und einer Ultraschallkopf-Attrappe mit einem 3D-Sensor.

Ähnlich wie Piloten in einem Flugsimulator das Lenken eines Flugzeugs trainieren, können Mediziner unter annähernd realistischen Bedingungen sich mit dem Anblick seltener Fehlbildungen vertraut machen – um sie gegebenenfalls später in der Klinik oder Praxis eindeutig zu diagnostizieren. Als Grundlage für die Simulation dienen dreidimensionale Datensätze, die in der MHH-Frauenklinik aufgenommen wurden. Sie werden auf den Monitor des Computerbildschirms projiziert, während der Kopf des Ultraschallgerätes auf dem Dummy liegt.

Eine zusätzliche Funktion: Die Lernenden üben mit dem Simulator die richtige Einstellung des Ultraschallkopfes, die so genannten korrekten Ebenen. Dies ist wichtig, um einen krankhaften Befund einordnen oder in späteren Untersuchungen vergleichen zu können. Die Farben grün, gelb oder rot zeigen an, ob die jeweilige Ebene gut, weniger gut oder aber gar nicht getroffen wurde. Derzeit lassen sich die Bewegungen eines Kindes oder das schlagende Herz noch nicht simulieren, ebenso wenig der Schall des Blutflusses, die Dopplersonographie. Und nicht alle seltenen Fehlbildungen sind erfasst. Die Datensätze sollen jedoch komplettiert werden. Schon jetzt bietet der Simulator neben Bildern aus der Schwangerschaft auch Ultraschall-Darstellungen der Vagina und der weiblichen Brust.

Weitere Informationen gibt gern Professor Dr. Christof Sohn, Telefon: (0511) 906-3286, E-Mail:  Prof.Sohn@web.de

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Dr. Arnd Schweitzer idw

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