Der Nahe Osten, ein neues Grenzgebiet für Nachhaltigkeit

Acht Monate nachdem die führenden Länder der Welt auf Bali zusammenkamen, um den Kurs für eine CO2-arme Welt festzulegen, gewinnen Umweltinitiativen wie der CO2-Handel in der seit Langem mit grossen Ölvorkommen in Verbindung gebrachten Region an Boden.

Der „World Carbon Emission Reduction Summit“ (Weltgipfel zur Verringerung des CO2-Ausstosses) in Abu Dhabi – bis vor Kurzem undenkbar – zieht heute so wichtige internationale Organisationen wie die Weltbank, das Sekretariat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und die Arbeitsgruppe Klimawandel UNEP FI CCWG an.

„Das grosse Interesse, das wir feststellen konnten, ist sehr vielversprechend“, sagte Bjorn Tore Urdal, leitender Equity-Analyst (Energie) bei Sustainable Asset Management. Urdal ist der Überzeugung, „dass sich der Nahe Osten zweifellos zu einem Zentrum der Kapitalallokation für eine CO2-arme Wirtschaft entwickeln wird“.

Einige sind sogar überrascht, dass diese Entwicklungen nicht schon früher eingesetzt haben. „Es ist schon erstaunlich, dass es in dieser relativ erdgasreichen Region nur ein einziges zugelassenes und in Betrieb befindliches und nur 2 weitere, bisher noch nicht zugelassene Fuel-Switch-CDM-Projekt gibt“, sagte Richard Szudy, Präsident von IDEA-Egypt und Leiter von PEI-Europe. „Die Möglichkeiten sind in dieser Hinsicht noch lange nicht ausgeschöpft.“

Doch gibt es auch Hürden. Das Kyoto-Protokoll, die rechtliche Grundlage des CO2-Handels, endet im Jahre 2012. „Der Markt braucht Sicherheit für die Zeit nach 2012“, sagte Darren Gurner, leitender Emissionsbroker bei TFS Green. „Bis dahin ist es nämlich recht schwer zu zeigen, dass CDM-Projekte mit einer Wertschöpfung aus CO2-Krediten von nur zwei bis drei Jahren rentabel sein können.“ Dr. Armin Sandhoevel, CEO von Allianz Climate Solutions, sieht das genauso. „Der globale CO2-Markt hängt von stabilen, transparenten und langfristigen rechtlichen Rahmenbedingungen ab.“

Es gibt jedoch durchaus Hoffnung und Energieeffizienz und erneuerbare Energien spielen dabei eine Schlüsselrolle. Und Nachbarländer können dabei durchaus zu neuen Erkenntnissen verhelfen.

„In Hüttenwerken können 70 % der Energie dadurch eingespart werden, dass das Chargenverfahren durch das Durchlaufverfahren ersetzt wird“, sagte D. R. Kulkarni, Senior Vice President (Projekte) bei H & R Johnson (Indien). Und im Nahen Osten werden derzeit zahlreiche Hüttenwerke gebaut.

Der vom 20. bis zum 23. Oktober 2008 im Royal Meridien in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) stattfindende und von der UNOPS getragene World Carbon Emission Reduction Summit ist der erste weltweite Kongress, der ganz auf Investitionsmöglichkeiten und die Finanzierung von Projekten zur Verringerung des CO2-Ausstosses in der MENA-Region ausgerichtet ist.

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Thomas Bernavil presseportal

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