Preis für mathematische Modelle von Biofilmen

Preisträger Prof. Dr. Harald Horn

Am 2. Dezember erhält Prof. Dr. Harald Horn den diesjährigen vom Land gestifteten Preis für Forschung an Fachhochschulen, der mit 50.000 Euro dotiert ist. Horn ist seit 1996 Professor für Hydro-/Abfallchemie an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH).

Am kommenden Montag erhält Prof. Dr. Harald Horn den diesjährigen vom Land gestifteten Preis für Forschung an Fachhochschulen, der mit 50.000 Euro dotiert ist. Horn ist seit 1996 Professor für Hydro-/Abfallchemie an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH). Der hoch engagierte Wissenschaftler erhält den Preis für seine umfangreichen Forschungsarbeiten, deren Schwerpunkt die Untersuchung und Modellierung von Biofilmsystemen ist. Das Preisgeld wird der Professor hauptsächlich für die Beschäftigung einer weiteren Projektmitarbeiterin verwenden. Die Preisverleihung findet am 2. Dezember, 15.00 Uhr im Zenit-Gebäude (Haus 65) der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg statt.

Biofilme sind Anreicherungen von Mikroorganismen wie Pilzen, Bakterien oder Algen und mineralischem Material, die nahezu auf allen Oberflächen vorkommen können. In der Biotechnologie werden Biofilme z. B. zur Produktion von Essigsäure eingesetzt. Sie spielen aber auch beim Abbau von Schadstoffen in kleinen Fließgewässern eine entscheidende Rolle. Biofilme, von Prof. Horn auch gern als „Wohngemeinschaften von Mikroorganismen“ bezeichnet, werden genutzt, weil sie in Reaktoren, also in ihrer Wirkungsstätte, eine hohe Betriebsstabilität sowie hohe Umsatzleistungen garantieren.

Zur Auslegung von Biofilmreaktoren und für das Verständnis natürlich vorkommender Biofilme sind u. a. mathematische Modelle notwendig. Damit kann das Wachstum der Mikroorganismen, der Substratumsatz und der Stofftransport in Biofilmsystemen beschrieben werden. An dieser Schnittstelle von Wirklichkeit und mathematischer Beschreibung ist die Forschungstätigkeit des Preisträgers angesiedelt. Konkrete Verbesserungen konnten während der vergangenen Jahre im Bereich der kommunalen und industriellen Abwasserbehandlung sowie bei Erkenntnissen über Selbstreinigungsprozesse von Fließgewässern erreicht werden.

Prof. Dr. Harald Horn wurde 1960 in Vorsfelde geboren, studierte Chemie an der Universität Kassel, wo er 1995 auch promovierte. Nach verschiedenen wissenschaftlichen Zwischenstationen erhielt er 1996 den Ruf an den Fachbereich Chemie/Pharmatechnik der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH). Derzeit arbeitet Horn in mehr als 10 Forschungsprojekten mit unterschiedlichen Partnern zusammen. Die Gesamtsumme der eingeworbenen Drittmittel beträgt knapp 1,5 Millionen Euro.

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Norbert Doktor idw

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