Mikrosysteme für die Neurochirurgie


Bei Operationen in sensiblen Körperbereichen wie dem Gehirn setzen Ärzte zunehmend auf die „Schlüsselloch-Chirurgie“. Mit minimal-invasiven Operationsmethoden werden größere Verletzungen vermieden und der Patient erholt sich schneller von dem Eingriff. Fünf mittelständische Unternehmen bringen jetzt gemeinsam mit drei Universitäten die minimal-invasive Neurochirurgie weiter voran. Im Rahmen des Förderkonzeptes „Mikrosystemtechnik 2000+“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit fast 1,6 Mio. Euro unterstützt und begleitet von der VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH, entwickeln die Projektpartner auf Basis der Mikrosystemtechnik ein Bündel neuer Instrumente, mit denen der Neurochirurg wesentlich schneller, flexibler und präziser als bisher operieren kann. In zwei Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein. Am Mittwoch, 18. September, werden in Freiburg erste Ergebnisse öffentlich vorgestellt.
Entwicklungsziele des Projektteams – Aesculap AG & Co. KG (Tuttlingen), Schölly Fiberoptic GmbH (Denzlingen), Celon AG (Teltow), Laser- und Medizin-Technologie GmbH (Berlin), Gesellschaft für Diamantprodukte mbH (Ulm), Helmholtz Institut Aachen, Neurochirurgische Klinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Mikrosystemtechnik – sind ein Exoskop (3D-Kamera), ein 3-D-Endoskop sowie Kombi-Instrumente.
Das Arbeitsfeld des Arztes wird mit der neuen Operationstechnik übersichtlicher, denn ein neuartiges Exoskop ermöglicht dem Chirurgen eine umfassenden Sicht auf das Operationsfeld. Im Vergleich zur bislang üblichen Kombination von Mikroskop und Endoskop ermöglicht das Exoskop eine einheitliche digitale Aufbereitung und Darstellung. Damit wird die Dokumentation nachhaltig verbessert. Mit dem miniaturisierten 3-D-Endoskop – sein Durchmesser ist kleiner als vier Millimeter – kann der Arzt seinen Operationsbereich, beispielsweise einen Tumor, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und bearbeiten. Weil der Chirurg einen dreidimensionalen Blick auf Gewebe, Nerven und Gefäßstrukturen hat, kann er bei der Operation sicherer agieren. Damit der Arzt nicht für jeden neuen chirurgischen Behandlungsschritt, z.B. Koagulieren, Spülen, Schneiden und Greifen, ein neues Instrument benötigt, will ihm das Entwicklungsteam stark miniaturisierte Kombi-Instrumente zur Verfügung stellen. Zur Navigation und Steuerung aller Module wird außerdem eine übergeordnete integrierte Steuerplattform entwickelt.
Die Präsentation findet im Institut für Mikrosystemtechnik, Georges-Köhler-Allee 101 in Freiburg statt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.minop.de oder beim Projektträger
VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH
Christine Weiß
Rheinstraße 10 B, 14513 Teltow
Telefon: 03328/435-184, Fax: 03328/435-184, E-Mail: weiss@vdivde-it.de

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