Kaum Legionellen-Infektionsrisiko in Deutschland

Seit Wochen häufen sich in europäischen Nachbarländern die Fälle von Legionellose, einer schweren Infektionserkrankung der Lunge, an der dort bereits Menschen verstorben sind.

Für Deutschland gab das Bundesumweltamt jetzt eine vorläufige Entwarnung: Das Risiko einer Legionellenerkrankung sei hierzulande eher gering, der Stand der Technik garantiere einen sicheren Betrieb von Klimaanlagen, Duschen und Bädern.

Mit Legionellen-Bakterien belastete Klimaanlagen beziehungsweise ein verunreinigtes Trinkwasserverteilungssystem in einem Hotel galten bei den aufgetretenen Fällen als Ursachen. Legionellen besiedeln meistens weitverzweigte Wasserverteilungssysteme und sind daher in Schwimm- oder Sporthallen, Industrieanlagen oder Krankenhäusern zu finden. Um der Gefahr einer Verkeimung vorzubeugen, schreibt die deutsche Trinkwasserverordnung ab 2003 eine periodische Überprüfung auf Legionellen in Warmwassersystemen öffentlicher Gebäude vor.

Legionellen vermehren sich besonders stark im Temperaturbereich zwischen 20 und 45 °C. Bei kaltem oder sehr heißem Wasser besteht diese Gefahr nicht. Die Infektion erfolgt durch das Einatmen von feinstverteilten Wassertröpfchen (Aerosolen). Eine Übertragung von Mensch zu Mensch gilt als unwahrscheinlich. Die von Legionellen hervorgerufene so genannte Legionärskrankheit zeigt die Symptome einer schweren Lungenentzündung, die vor allem bei älteren und immungeschwächten Menschen tödlich enden kann. Daneben existiert auch noch eine andere durch Legionellen verursachte Infektionskrankheit : das Pontiac-Fieber, das einer Grippe vergleichbar ist. In jedem Fall wird der Arzt mit Antibiotika behandeln.

Zur Vorbeugung sollten vor allem Betreiber von Klimaanlagen, großen Warmwasserverteilungssystemen oder öffentlichen Bädern für weitreichende Hygiene-Maßnahmen sorgen. Altere Menschen, Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Raucher sollten sich bei Bedenken an ihren Hausarzt oder an das jeweilige Gesundheitsamt wenden.

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