Innovatives Wohnprojekt für den ländlichen Raum

Hof für Demenzkranke in Briesen (Brandenburg) feiert Richtfest: Staatssekretär Peter Ruhenstroth-Bauer würdigt vom Bund gefördertes Projekt als beispielhaft für Altenhilfe

Ein Heim für zwölf an Demenz leidenden Menschen, die trotz ihrer Erkrankung weiter in ihrem gewohnten Umfeld leben und arbeiten: Das bietet die „Wohngemeinschaft mit ländlicher Orientierung“, die heute in Briesen (Brandenburg) Richtfest feiert. Das von der Diakonischen Altenhilfe Niederlausitz gGmbH getragene und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit 500.000 Euro geförderte Modellprojekt setzt einen wichtigen Akzent in der Pflege demenzkranker Menschen. Denn während es in den Städten meist ausreichende Betreu-ungsmöglichkeiten gibt, sind entsprechende Hilfestrukturen im ländlichen Raum bislang selten.

„Das Projekt bietet demenzkranken Menschen eine Aufgabe und einen Lebensinhalt“, erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Peter Ruhenstroth-Bauer, in Briesen. „Die Bewohnerinnen und Bewohner können hier in Würde alt werden und, soweit es ihre Fähigkeiten erlauben, selbständig ihren Alltag meistern. Mit der Wohngemeinschaft wird beispielhaft verkörpert, was wir in der zukünftigen Altenhilfe vor allem brauchen: ein in die Gemeinde integriertes und lebendig gestaltetes Wohnangebot, das auch eine Alternative zum bisherigen Pflegeheim bietet.“

Menschen, die auf Hilfe und Betreuung angewiesen sind, wünschen sich, möglichst in gewohnter und vertrauter Umgebung leben und alt werden zu können. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert deshalb modellhaft neue Wohnformen und gewinnt so wichtige Erkenntnisse für eine Weiterentwicklung des Angebots für das Wohnen und Leben älterer Menschen. Um weitere zukunftsorientierte Ansätze zu unterstützen, hat das Bundesministerium unter anderem die Modellreihe „Mehr Gemeindeintegration – zukunftsweisendes Wohnen – bessere gesellschaftliche Teilhabe“ initiiert. Die Wohngemeinschaft in Briesen zählt zu den aus 41 Bewerbungen ausgewählten sechs Projekten mit besonders hohem Innovationspotenzial, die mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert werden. Die Modellprojekte zeichnen sich durch eine wohnortnahe Lage, das Zusammenleben älterer und jüngerer Menschen oder eine vorbildliche Bürgerbeteiligung aus. Weitere Information zu den ausgewählten Projekten finden sich im Internet unter www.baumodelle-bmfsfj.de. Kern des Projektkonzeptes in Briesen ist es, im Alltag an das bisherige Leben der Bewohner und Bewohnerinnen anzuknüpfen. Das Leben auf dem Hof wird durch Haustiere, Gartenarbeit und gemeinschaftliche Aktivitäten geprägt. Die Einzelzimmer bieten Rückzugsräume, die große Wohnküche ermöglicht gemeinsame Mahlzeiten und Aktivitäten. Für die Betreuung stehen eine gerontopsychatrische Fachkraft, eine Pflegerin und eine Haushälterin zur Verfügung. Für den laufenden Betrieb ist die ehrenamtliche Unterstützung durch Angehörige und Nachbarn und Nachbarinnen unverzichtbar, wodurch die Integration in die Gemeinde gefördert wird.

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