Erneuerbare Energien: Eine Vollversorgung braucht die aktive Beteiligung aller

Dies geht aus einer neuen Studie der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) hervor.

Da die fossilen Energieträger nur begrenzt verfügbar sind und wegen des Klimawandels abgelöst werden sollten, wird es langfristig unausweichlich sein, erneuerbare Energiequellen für die weltweite Energieversorgung zu nutzen. Der Ausbau erneuerbarer Energien muss zügig vorangetrieben werden, denn der Umbau hin zu einer Vollversorgung mit erneuerbaren Energien wird lange dauern und aus heutiger Sicht frühestens gegen Ende dieses Jahrhunderts abgeschlossen sein. Je höher der Energieverbrauch ist, desto aufwändiger wird der Umbau. Die SATW hat eine Publikation herausgegeben, die mithelfen soll, technische und wirtschaftliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen, die sich bei der Entwicklung erneuerbarer Energien ergeben können.

Erneuerbare Energien besitzen genügend Potenzial
Für die Wirtschaft und die Gesellschaft ist es entscheidend, dass stets genügend Energie zur Verfügung steht. Grundsätzlich besitzen erneuerbare Energien auch in der Schweiz ein genügend grosses Potenzial, um die Nachfrage zu decken. Noch spielen erneuerbare Energien allerdings eine untergeordnete Rolle. Nötig sind Forschung und Entwicklung, die zu kostensenkenden Innovationen führen. So haben gerade die wichtigen erneuerbaren Energiequellen Wind und Sonne den Nachteil, dass sie nicht konstant zur Verfügung stehen und mit ihnen Energie nicht nach Bedarf gewonnen werden kann. Abhilfe müssen technische Umwandlungs- und Speicherprozesse wie Pumpspeicherkraftwerke oder auch neuartige Akkumulatoren schaffen, damit das Energieangebot der Nachfrage gerecht wird.
Der Markt richtet es nicht allein
Wegen hoher Investitionen wird es viel Zeit erfordern, das Energiesystem umzubauen. Es setzt einen Anpassungsprozess voraus, der vom Markt alleine nicht rechtzeitig eingeleitet würde, weshalb es staatliche Unterstützung braucht. Dabei sollte eine ökonomisch wie ökologisch optimale Förderstrategie erarbeitet werden, um kostspielige Fehlentwicklungen zu vermeiden. Zudem müssen Förderinstrumente wie Subventionen oder Einspeisevergütungen periodisch auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Die Entwicklung und vor allem der Ausbau erneuerbarer Energien sind nicht allein eine technische und wirtschaftliche Aufgabe, sondern erfordern auch die Mitarbeit der Gesellschaft. Ohne aktive Beteiligung der Bevölkerung ist der Weg zur Vollversorgung nicht gangbar, denn die Bürger entscheiden als Stimmende, Konsumenten und Investoren direkt über die Energiezukunft. Dabei sollen sie sich auf glaubwürdige und nachvollziehbare Informationen abstützen können, welche die Möglichkeiten erneuerbarer Energien aufzeigen, aber auch die Herausforderungen.

Media Contact

Dr. Béatrice Miller idw

Weitere Informationen:

http://www.satw.ch

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer