Prozess für billige Polymer-Herstellung entwickelt

Firmen testen Verfahren für Herstellung von Shampoo, Pharmazeutika und Druckertinte

Chemiker der University of Warwick haben ein Verfahren entwickelt, mit dem einfach und kostengünstig Gestaltungspolymere (Plastik) hergestellt werden können. Der Prozess „Living an Controlled Radical Polymerisation“ soll in der Produktion zahlreicher Polymere Einsatz finden. Firmen wie Procter and Gamble, GelTex, Unilever und BP Avecia testen derzeit das Verfahren bei der Entwicklung von Haarspray, Druckertinte und Schlankheits-Pillen.

„Designer-Polymere“ konnten bisher nur bei Temperaturen unter Null bzw. unter Zuhilfenahme äußerst reiner Lösungsmittel und anderer Chemikalien synthetisiert werden. Der nun von der Forschungsgruppe um David Haddleton entwickelte Fertigungsprozess nutzt die Kombination eines Kupfer-Katalysators und eines speziellen Ligandtypus. Liganden sind Ionen, Moleküle oder eine Molekülgruppe, die andere Substanzen binden, um einen größeren Komplex zu bilden. Die Vorteile liegen laut Entwicklern in der präzise kontrollierten Produktion komplexer Polymere und spezifischen Designs. Die verwendete Chemie ist inert gegenüber verschiedenen chemischen Reaktionen, daher kann das Verfahren für die Herstellung von Gegenständen für verschiedene Umweltbedingungen eingesetzt werden. Da der Prozess von Raumtemperatur bis zu rund 1500 Grad Celsius arbeitet, bedeutet dies im Gegensatz zu Temperaturen unter Null eine Kostenersparnis.

Die Forscher ließen sich das Verfahren bereits in Europa und den USA patentieren. Haddleton gründete das Unternehmen Warwick Effect Polymers Ltd (WEP), das bereits die Produktion aufgenommen hat. Derzeit werden die Polymere für die Anwendung in Shampoos, Adhesiven und Biomaterialien getestet und Partner für die Verwertung der Technologie gesucht.

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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