Grünes Licht für hohe Datenraten
Benutzer 1 benötigt eine schnelle Verbindung zum Videoserver. Dies meldet sein Computer dem AAA-Server, der die Domäne 1 kontrolliert und mit seinen Pendants in den Nachbardomänen kommuniziert. Alle zusammen schalten die erforderliche Bandbreite frei. Dabei berechnen sie die Kosten für die Leitung, die an den Schnittstellen der Domänen erfasst werden. <br> <br>
Im Internet geht es zu wie im Straßenverkehr. Dateien entsprechen Fahrzeugen und Leitungskapazitäten den Straßen. Je größer die Datenmengen sind, die Multimediaanwendungen und Dienste wie Video oder Sprache dauernd produzieren (Verkehrsaufkommen), desto höher muss die Übertragungsgeschwindigkeit oder Bandbreite der Leitungen sein. Wenn nicht, entwickelt sich ein Stau. Datenpakete gehen verloren oder werden mit starker Verzögerung am Empfangsort ausgeliefert. Das Ergebnis sind Aussetzer bei der Internettelefonie oder ruckende Videobilder. Fieberhaft wird daher an zahlreichen Stellen optimiert: Kompressionsverfahren und Internetprotokolle werden immer leistungsfähiger.
Eine Übertragungsgeschwindigkeit zu gewährleisten, die dem beanspruchten Dienst entspricht, hat sich das Kompetenzzentrum Global Networking »GloNe« am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS vorgenommen. Ihr Konzept der »Value Added IP-Gateway Solution« präsentieren die Informatiker und Ingenieure auf der CeBIT in Halle 11 am Stand A 10/14. »Stellen Sie sich vor, die Ampeln in einer Stadt wären nicht koordiniert, sondern würden alle unabhängig voneinander schalten! In der Hauptverkehrszeit wäre ein Verkehrskollaps unausweichlich«, veranschaulicht der Leiter des Zentrums Dr. Georg Carle das Problem beim Datenaustausch. »Dauer und Phasen der Ampeln sind jedoch aufeinander abgestimmt. Vergleichbar dazu entwickeln wir Techniken, die Anwendungen mit hoher Bandbreite dynamisch Vorrang gewähren. Diese Dienstgüteunterstützung oder Quality of Service nutzt die Kapazitäten der vorhandenen Leitungen optimal.«
Ein typisches Szenario: Ein Benutzer fordert in seiner Domäne (z. B. fraunhofer.de) einen externen Streaming-Videodienst an. Sein Computer meldet die erforderliche Bandbreite einem AAA-Server, der Authentizität, Autorisierung und Accounting (Nutzungsinformationen des Teilnehmers) innerhalb der Domäne verwaltet. Er kommuniziert mit seinem AAA-Bruder, der Zugänge in der Nachbardomäne kontrolliert. Dies setzt sich fort, bis der Videoserver erreicht ist. Hier und in allen miteinander verbundenen Domänen ist der Benutzer registriert und alle AAA-Rechner schalten die für den Videodienst erforderliche Bandbreite frei. An den Schnittstellen der Domänen befinden sich Metering-Komponenten. Sie messen Bandbreiten und Nutzungszeiten, um die für den jeweiligen Kunden anfallenden Kosten zu ermitteln.
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