E-Learning: Unis sitzen auf elektronischer Goldader

Überfüllte Säle, veraltete Technik – die deutschen Unis stecken in Geldnot. Dabei könnten sie ihr Budget mittels E-Learning aus eigener Kraft aufstocken. Rund 90 Millionen Euro ungenutztes Potenzial lagern allein in den Wissensspeichern der 30 deutschen Hochschulen, die bereits über eine E-Learning-Plattform verfügen. Die elektronisch gespeicherten Uni-Kurse können für die Wirtschaft aufbereitet werden. Bei den Unternehmen ist die Nachfrage groß: Die betrieblichen Investitionen ins E-Learning werden in den kommenden Jahren um 100 Prozent wachsen und bis 2004 europaweit ein Volumen von 4 Milliarden US-Dollar erreichen. Das ergab eine Studie der Mummert + Partner Unternehmensberatung.

Eine Bestandsaufnahme beim E-Learning an Hochschulen zeigt: Das Gros bietet E-Learning bisher nur für einzelne Fachbereiche an. Im deutschen Vergleich sind die privaten Unis beim E-Learning am besten positioniert. Internationaler Spitzenreiter sind die USA. Insgesamt geben deutsche Hochschulen in diesem Jahr rund 36 Millionen Euro für den Einsatz neuer Medien aus. Das sind rund 20 Euro für jeden Studierenden. Zum Vergleich: In der Schweiz sind es 50 Euro.

Gegenüber anderen Anbietern haben die Unis bei E-Learning-Angeboten einen entscheidenden Vorteil: Ihre Kursangebote sind hoch spezialisiert. An der Uni werden Fachthemen gelehrt, die auch für die betriebliche Fortbildung interessant sind. Lukrative Bereiche sind vor allem Informatik, Wirtschaft und die Naturwissenschaften. Auch für geisteswissenschaftliche E-Vorlesungen gibt es einen Markt, ebenso für spezielle Sprachkurse.

Auch Unis ohne Plattformen können am Zusatzgeschäft teilhaben: Die Anschaffungskosten für E-Learning-Plattformen sind mit rund 50.000 Euro eher gering und der Betrieb kostengünstig. Diese günstigen Preise ermöglichen die Einrichtung von E-Learning-Plattformen auch denjenigen Unis, die bisher nicht elektronisch lehren. Dazu kommt der Wettbewerbsvorteil, dass der Hochschulbetrieb jederzeit auf neueste Forschungsergebnisse zugreifen und sie als E-Learning-Programme anbieten kann. Selbst die mit etwa 100.000 Euro recht hohen Entwicklungskosten für ein gutes Web-based Training (WBT) würden sich amortisieren.

Media Contact

Jörg Forthmann ots

Weitere Informationen:

http://www.mummert.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer