Berufliche Bildung: Leistungspunktesystem soll Durchlässigkeit erhöhen

Wer allerdings seinen Ausbildungsgang, seinen Lernort oder Arbeitgeber zum Beispiel über Ländergrenzen hinweg wechselt, hat es oft schwer, sich seine bisher erbrachten Leistungen anerkennen zu lassen. Dies soll sich ändern.

Ähnlich wie bei den Hochschulen soll es künftig ein Leistungspunktesystem für die berufliche Bildung geben, mit dem Kompetenzen besser erfasst, übertragen und angerechnet werden können. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) fördert daher im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für eine Laufzeit von 30 Monaten betriebspraktisch ausgerichtete Pilotprojekte, die ein solches Leistungspunktesystem entwickeln und erproben sollen. Die Ausschreibungsfrist endet am 28. Juni 2007.

Ziel der BMBF-Initiative ist es, die Durchlässigkeit zu verbessern, Kompetenzen vergleichbar und anrechenbar zu machen, Übergänge besser zu gestalten und die Lernformen in der beruflichen Bildung besser miteinander zu verknüpfen. Am Ende soll ein Punktesystem stehen, das handhabbar ist und dennoch den unterschiedlichen Berufsbildern gerecht wird. Die Attraktivität beruflicher Qualifizierungswege soll so gesteigert und unproduktive Warteschleifen, sich überschneidende Qualifizierungen und „Bildungs-Sackgassen“ könnten vermieden werden. Interessierte Einrichtungen, Organisationen oder Unternehmen können sich beim BIBB bewerben, um entsprechende Modelle zu konzipieren und zu erproben.

Die Pilotinitiative des BMBF ist gerichtet auf die Schnittstellen zwischen Berufsvorbereitung und dualer Ausbildung, zwischen vollzeitschulischer und betrieblicher Ausbildung sowie zwischen dualer Ausbildung und Fortbildung. Sie orientiert sich an den Besonderheiten des deutschen Berufsbildungssystems (vor allem dem Berufsbildungsgesetz, dem dualen Berufsbildungssystem und dem Berufskonzept), an bereits existierenden Programmen und Projekten zur Anrechnung und Erfassung von Kompetenzen im deutschen Bildungssystem sowie an europäischen Initiativen wie dem „Kopenhagen“-Prozess für den Bereich der beruflichen Bildung oder dem „Bologna“-Prozess für den Bereich der Hochschulen.

Die Ausschreibungsunterlagen sind abrufbar unter http://www.bmbf.de/de/7819.php

Auskünfte im BIBB erteilt:
Dr. Egon Meerten, Tel.: 0228 / 107-1219, Fax: 0228 / 107-2995, E-Mail: meerten@bibb.de

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Andreas Pieper idw

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de/de/7819.php

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