Kongress zur Teilchenphysik in Kroatien

VolkswagenStiftung unterstützt mit 61.000 Euro Wiederbelebung eines traditionsreichen Kongresses zur Teilchenphysik in Kroatien

Die kriegerischen Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien haben verheerende Folgen auch für die dortige Wissenschaftslandschaft nach sich gezogen. Wissenschaftliches Arbeiten war über viele Jahre nur äußerst eingeschränkt möglich, da unverzichtbare Arbeitsgrundlagen wie Bibliotheken, Laboratorien und Geräte zerstört worden waren. Hoch qualifizierte Forscher, viele Lehrende wanderten in andere europäische Länder und die USA ab.

Auch wichtige wissenschaftliche Veranstaltungen konnten ein Jahrzehnt lang nicht mehr stattfinden – wie beispielsweise die renommierten Adriatic Meetings zur Teilchenphysik. In sieben äußerst erfolgreichen, international hochrangig besetzen Veranstaltungen seit den siebziger Jahren bis zum Beginn der politischen Unruhen 1989 wurde dort aktuelle Forschung präsentiert und die Grundlage für wissenschaftliche Zusammenarbeit über viele Grenzen hinweg geschaffen. Nach zwölfjähriger Pause unterstützt nun die VolkswagenStiftung – auf Initiative von Professor Dr. Julius Wess vom Münchner Max-Planck-Institut für Physik – die Wiederaufnahme der Tradition und fördert mit rund 61.000 Euro das achte Adriatic Meeting. Es findet statt vom 4. bis 14. September 2001 im kroatischen Dubrovnik und steht unter dem Motto „Particle Physics on the Turn of the Millennium“.

—————————————
8th Adriatic Meeting, Central European Symposia, Particle Physics in the new Millenium, Dubrovnik, 4. bis 14. Sept. 2001
Subjects:
Electroweak Theory and QCD: CP-violation, heavy quarck (B) physics, Higgs search, quark-gluo plasma, heavy-ion physics;Beyond the Standard Model: SUSY, strings and noncommutative physics, black holes and quantum gravity;Neutrino physics and Astroparticle Physics
—————————————

Das Tagungsprogramm umfasst hoch aktuelle Themen aus der experimentellen und theoretischen Teilchenphysik – insbesondere zur Physik des Bottom-Quarks, zu Higgs-Feldern, zur Quantenchromodynamik und Supersymmetrie -, schließt zudem verwandte Gebiete aus der Astrophysik und Kosmologie ein. Dem Programmkomitee gehören prominente Vertreter der Forschergemeinschaft aller Nachfolgestaaten Jugoslawiens an, darüber hinaus Wissenschaftler anderer südosteuropäischer Nationen sowie aus Japan und Nordamerika. Welche Bedeutung die Veranstaltung bei den Teilchenphysikern hat, lässt sich nicht zuletzt daran erkennen, dass trotz der langen Unterbrechung wieder etliche Forscher aus Deutschland, anderen westeuropäischen Ländern, Israel und den USA ihre Teilnahme zugesagt haben.

Erfreulich ist, dass unter den Teilnehmern allein 50 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Mittel- und Südosteuropa vertreten sind. „Es ist gerade in der gegenwärtigen Situation, in der sich die Forschungsinstitute in Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien-Montenegro befinden, notwendig, dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Plattform und Austauschmöglichkeiten zu geben“, begründet der Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Wilhelm Krull, die Motivation des Engagements.

—————————————
Kontakt Kongress Professor Dr. Julius Wess, Max-Planck-Institut für Physik, Föhringer Ring 6, 80805 München,Telefon: 01 70/4 38 69 96, E-Mail: Julius.Wess@physik.uni-muenchen.de

Kontakt VolkswagenStiftung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Christian Jung, Telefon: 05 11/83 81 – 3 80, E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

Media Contact

Dipl.Biol. Christian Jung idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer